Neun von zehn Deutschen haben sich dafür ausgesprochen, dass sich die Deutsche Fußball Liga (DFL) an den Polizeikosten für Hochrisikospiele in der Bundesliga beteiligt. Diese große Mehrheit ergab eine repräsentative Umfrage von Infratest Dimap im Auftrag der WDR-Sendung „Sport inside“.
„Das klare Ergebnis von 90 Prozent bestärkt uns in unserer Haltung, auch scheinbar unverrückbare Positionen im Sinne der Steuerzahlerin und des Steuerzahlers in Frage zu stellen“, sagt Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) zu der Umfrage. Es sei schwer nachvollziehbar, dass Hochrisikospiele in der Bundesliga jährlich hohe Einsatzkosten und Tausende von Überstunden für die Polizei verursachten, während die DFL einen erneuten Rekordumsatz von 4,42 Milliarden einfahre, so Ulrich Mäurer.
Derzeit läuft ein Rechtsstreit zwischen der DFL und der Hansestadt Bremen, wer die Kosten übernehmen muss. Bremen hatte im Jahr 2015 nach dem Hochrisikospiel zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV der Deutschen Fußball Liga die Zusatzkosten für den Polizeieinsatz per Gebührenbescheid in Rechnung gestellt. Der erste entsprechende Bescheid in Höhe von 425 718,22 Euro für das Nordderby wurde am 19. April 2015 fällig.
Gebührenforderungen Bremens sind rechtens
Die DFL lehnt die Bezahlung jedoch kategorisch ab, klagte dagegen vor dem Verwaltungsgericht Bremen und bekam in erster Instanz recht. Das Oberverwaltungsgericht erklärte die Gebührenforderungen des Bundeslandes in einer Berufungsverhandlung im Februar 2018 jedoch für rechtens.
Am Dienstag, 26. März, geht das Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig weiter. Am Freitag, 29. März, soll dann ein Urteil gesprochen werden. „Wir haben gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss des Verfahrens“, sagt Mäurer. Aber es bleibe spannend. Der SV Werder Bremen will die Umfrage des WDR zu den Polizeikosten auf Nachfrage nicht kommentieren.
Das Urteil des Gerichts könnte weitreichende Folgen haben, da sich auch andere Bundesländer daran orientieren könnten.