Jetzt ist es deutlich weiß auf blau zu sehen: In der Rembertistraße haben Radler ihren eigenen Fahrstreifen. Die Umbauarbeiten sind fast abgeschlossen und damit der nächste Schritt in der Gestaltung der Radpremiumroute zwischen Innenstadt und Universität. Neben den Radfahrer-Piktogrammen auf dem Asphalt wurde auch am nördlichen Kreuzungsbereich zum Rembertikreisel gearbeitet.
Dort ist nun mehr Platz für Fahrradfahrer, die an der Ampel warten, außerdem sind sie dort künftig besser für die Autofahrer zu sehen. Auch die Fußgänger profitieren, denn sie müssen sich bei der Überquerung des Rembertirings den Platz nicht mehr mit den Radfahrern teilen, außerdem ist die Mittelinsel künftig barrierefrei.
Ralph Saxe, verkehrspolitischer Sprecher der grünen Bürgerschaftsfraktion: "Vorher war dieser Bereich ein gefährliches Nadelöhr. Jetzt ist es ein vorbildliches Beispiel dafür, wie Fahrradstadt geht. Man hat offenbar aus den Fehlern, die beim Umbau der Humboldtstraße zur Fahrradstraße gemacht worden sind, gelernt."
Wer künftig schnell genug, also mit rund 18 Stundenkilometern, auf dem Rad zwischen Uni und Stadt unterwegs ist, soll nicht mehr warten müssen, weil die Ampel mal wieder Rot zeigt. Im Bereich der Rembertistraße wird die erste Grüne Welle für den Radverkehr in Bremen geschaltet. "Das ist zwar erst einmal ein kleiner Versuch. Aber er zeigt, dass es nicht nur Grüne Wellen für den Autoverkehr geben muss", sagt Saxe.
Zusätzlich will sich seine Partei dafür einsetzen, die Bereiche, in denen Radfahrer auf der Route Vorrang haben, farblich zu kennzeichnen. Das sind neben der Rembertistraße der vordere Teil der Parkallee und der hintere der Wachmannstraße. Dauerthema bleibt die Situation in der Parkallee – obwohl sie als Radstraße ausgewiesen ist, kommen sich hier Radfahrer und (Parkplatz suchende) Autofahrer in die Quere.
"Die Förderung des Radverkehrs nützt in Bremen wie in allen fahrradfreundlichen Städten auch dem motorisierten Verkehr. Je mehr Menschen aufs Rad umsteigen, desto geringer ist die Autodichte auf den Straßen“, sagt Ralph Saxe. Die nächste größere Baustelle, die die Innenstadt radfreundlicher machen wird, ist voraussichtlich ab Herbst der Herdentorsteinweg. Die Auto-Rechtsabbiegespur stadteinwärts wird zugunsten eines breiteren Fahrradstreifens wegfallen, außerdem sollen Bushaltestellen an den Hillmannplatz verlegt werden.