Bundesweit bauen die Banken seit Jahren Filialen ab, auch in Bremen: Die Sparkasse etwa schließt viele kleinere Standorte und konzentriert sich auf den Aufbau von 15 sogenannten Stadtteilfilialen. Den Anfang hatte Ende 2017 die Neustadt mit der Filiale Pappelstraße gemacht, es folgten Obervieland (Januar 2019), Horn-Lehe (Juli 2019), Schwachhausen (Februar 2020) und Lesum. Daneben gibt es Selbstbedienungs-Standorte (SB) ohne Personal vor Ort; Kunden können dort an Terminals Geld abheben, Überweisungen tätigen und Kontoauszüge holen. Zuletzt im Sommer 2020 hatte die Sparkasse entschieden, nach der coronabedingten Schließung einzelne Filialen in Lüssum, Hammersbeck, Oslebshausen, Walle, Kattenturm, Hulsberg und Huchting nicht mehr zu öffnen, sondern diese – wie es schon vor der Pandemie geplant war – direkt auf Selbstbedienung umzustellen. Ein Prozess, der zum Teil auf heftige Kritik seitens der Stadtteilpolitik stößt.
Auch die Zahl der Commerzbank-Standorte schrumpft auf die Hälfte, unter anderem wurden die Filialen Neustadt, Utbremen, Steintor, Findorff, Hastedt und Woltmershausen geschlossen. Im Bremer Viertel war es 2020/2021 verstärkt zu Unmut gekommen, weil gleich drei Geldinstitute sich aus dem Steintor verabschiedet hatten: die Postbank, die Commerzbank und zuletzt auch noch die Sparkasse.
„Die meisten SB-Foyers der Sparkasse Bremen werden so gegen 21, 22 Uhr geschlossen, da wir gerade im stadtnahen Bereich sehr viel mit Vandalismus zu kämpfen haben. Gerade jetzt in der dunklen und kalten Jahreszeit suchen Menschen, die kein Obdach haben, vermehrt unsere Foyers auf. Hier befinden wir uns in einem Dilemma. Zum einen würden wir gern unseren Kundinnen und Kunden einen vollumfänglichen SB-Service in den Abendstunden bieten, zum anderen wissen wir aber auch, dass dies bedeuten würde, als Schlafplatz genutzt zu werden. Daher haben wir an einigen Standorten die sogenannten Outdoor-Geldautomaten installiert. Hier kann Geld direkt draußen an unserer Filiale abgehoben werden“, sagt Sparkassen-Sprecherin Nicola Oppermann.
Bargeld in der Innenstadt
Im Zwei-Kilometer-Radius um die Domsheide hat die Sparkasse laut Oppermann 14 Standorte mit insgesamt 30 Geldautomaten, davon seien 14 rund um die Uhr zugänglich: SB-Filiale Karstadt, Obernstraße 5–33; SB-Filiale Lloydpassage, Kreyenstraße 6; Kunden-Centrum, Bahnhofstraße 32; SB-Filiale Hauptbahnhof Nordausgang; SB-Filiale Hemmstraße 124; SB-Filiale Wachmannstraße 33 (2,96 Kilometer von der Domsheide, Anm. d. Red.); Geldautomat Am Dobben 27–33; SB-Filiale St.-Jürgen-Straße 160; Geldautomat Lüneburger Straße; Zweigstelle Viertel, Ostertorsteinweg 62/64; SB-Filiale Buntentorsteinweg 70/80; SB-Filiale Kornstraße 151 (3,29 Kilometer von der Domsheide); Zweigstelle Neustadt, Pappelstraße 60–66; SB-Filiale Langemarckstraße 64.