Neben dem Unterrichtseinstieg für Viertklässler und einige Oberstufenschüler sind in dieser Woche auch erste Angebote für Kinder angelaufen, die in diesen Tagen besondere Unterstützung brauchen.
An der Oberschule Sebaldsbrück haben sich die Lehrkräfte in den vergangenen Wochen viele Gedanken gemacht, wie der Unterrichtseinstieg gelingen kann, sagt Schulleiterin Claudia Bundesmann. Die Hausmeister hätten alles gut vorbereitet, Laufwege abgeklebt, Hinweisschilder aufgebaut und die Klassenräume eingerichtet. Weil es dort keinen 10. Jahrgang gibt, werden seit Montag die Neuntklässler in Kleingruppen von maximal sieben Jugendlichen in zwei Schichten unterrichtet. Das heißt: täglich sind höchstens 14 Neuntklässler anwesend, verteilt über die verschiedenen Wochentage soll somit jeder von ihnen mindestens einmal in der Schule sein.
Doch auch für die übrigen Jahrgänge macht die Schule ein Angebot. Das Kollegium hat einzelne Schülerinnen und Schüler ausgesucht, die aus ihrer Sicht einen besonderen Lern- oder Unterstützungsbedarf haben oder die große Schwierigkeiten mit dem Lernen zu Hause haben. Das System der Oberschule: Dienstags kommen die Siebtklässler, mittwochs die Sechstklässler, donnerstags die Fünftklässler und freitags die Achtklässler, auch jeweils in zwei Kleingruppen zu verschiedenen Zeiten. „Grundsätzlich hätte natürlich jedes Kind das Recht, herzukommen – aber leider mussten wir auswählen“, sagt Bundesmann.
Die Schulleiterin betont, dass auch schon vor der Öffnung ein enger Kontakt zwischen Lehrkräften und Schülern bestand, die Kinder nun in der Schule zu sehen, sei aber besonders wichtig: „Wir wollen sehen, wo es Probleme gibt, ob das digitale Lernen funktioniert und wie der Leistungsstand ist“, erklärt die Schulleiterin. „Und wir wollen auch denen Rückmeldung geben, die in den vergangenen Wochen gut gearbeitet haben.“
Das Infektionsrisiko minimieren
Das geht allerdings mit Einschränkungen einher: Essen und Trinken sollen die Kinder in der Schule nicht, auch Toilettengänge sollen sie in den knapp drei Stunden Unterricht möglichst vermeiden. „Wir wollen das Infektionsrisiko unbedingt minimieren“, sagt Bundesmann.
Auch die Tobiasschule, eine private Förderschule, begrüßt seit dieser Woche wieder einige ihrer Kinder. „Die Schließung ist Eltern und Kindern sehr schwer gefallen“, betont Schulleiter Dieter von Glahn. Um den Hygienebedingungen gerecht zu werden, werden die Schüler seit Montag in einem wechselnden Schichtsystem unterrichtet: die ersten bis siebten Klassen von 8 bis 11.30 Uhr, die achten bis zwölften von 11 bis 14 Uhr.
Die halbe Stunde Überschneidung hat System: Während die Jüngeren noch im Unterricht sind, treffen die Älteren ein, ohne dass es Kontakt gibt. Die ohnehin mit maximal zwölf Kindern kleinen Klassen sind noch einmal halbiert worden, die Gruppen werden jeweils jeden zweiten Tag unterrichtet. „So kann jedes Kinder innerhalb von zwei Wochen fünf Tage in die Schule kommen“, erklärt von Glahn.
Aus Sicht des Schulleiters hat sich das System bewehrt: Schülerinnen und Schüler hätten sich so gut es möglich war an die Abstandsregeln gehalten, Eltern und Lehrkräfte seien zufrieden. „Es lief richtig gut“, so von Glahn.