Der Bedarf an Unterkünften für Frauen und Kinder, die Schutz vor häuslicher Gewalt und anderen Ausnahmesituationen brauchen, ist weiterhin groß. Im November hatte der Bremer Senat deshalb beschlossen, kurzfristig über Anmietungen in Hotels 30 zusätzliche Schutzplätze im Land – 26 in der Stadt Bremen und vier in Bremerhaven – zu schaffen. Eigentlich sollten diese Übergangsplätze ab April von einem der regulären Frauenhaus-Träger übernommen werden, der seine Räumlichkeiten derzeit um- und ausbaut.
Wie aus einer Vorlage für die Senatssitzung am Dienstag hervorgeht, verzögern sich die Baumaßnahmen. Deshalb soll die bislang bis Ende März geplante Anmietung (Kosten: rund 79.500 Euro, finanziert aus dem Bremen-Fonds) um maximal vier Monate bis Ende Juli ausgeweitet werden. "Die Auslastung der Frauenhäuser liegt nach wie vor regelmäßig bei über 100 Prozent, unter anderem durch den pandemiebedingten Anstieg häuslicher Gewalt", begründet das Gesundheitsressort die Notwendigkeit der Verlängerung.
Weiteres Budget in Reserve
Finanziert werden soll sie ebenfalls aus dem Bremen-Fonds, nötig wären bis zu 107.000 Euro, falls das neue Frauenhaus erst im August bezugsfertig wäre. Enthalten in der Summe ist sowohl die Miete als unter anderem auch ein Reservebudget von 10.000 Euro für etwaige weitere Anmietungen.
Vorgestellt werden soll am Dienstag auch der neue Landesplan zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt. Mit ihm setzt Bremen die Istanbul-Konvention in die Praxis um.