Die Finanzierung für die 30 Übergangsplätze in Frauenhäusern in Bremen und Bremerhaven aus dem Bremen-Fonds ist für das erste Quartal 2022 gesichert. Die Kosten für diese Plätze belaufen sich auf 79.500 Euro für den Zeitraum bis zum 31. März dieses Jahres. Das Thema steht an diesem Dienstag auf der Tagesordnung der Gesundheitsdeputation.
Die Übergangsplätze seien geschaffen worden, weil seit etwa eineinhalb Jahren die regulären Plätze in den Frauenhäusern ausgelastet seien, erklärt der Sprecher des Gesundheitsressorts, Lukas Fuhrmann. Derzeit handele es sich um "Unterkünfte im Tourismussektor", für die die Mietverträge bis Ende März verlängert wurden. Ab April sollen die Übergangsplätze von einem Träger, der bereits Frauenhäuser betreibt, übernommen werden, so Fuhrmann weiter. Die Finanzierung komme dann nicht mehr aus dem Bremen-Fonds, sondern aus dem regulären Haushalt.
Enge Belegung in Frauenhäusern
Ohne die Verlängerung des Mietvertrages für die 26 Übergangsplätze in Bremen und vier Plätze in Bremerhaven sei es nicht möglich, die aktuell hohe Zahl an Schutz suchenden Frauen unterzubringen und zu betreuen, heißt es in der Vorlage für die Gesundheitsdeputation.
Zu Beginn der Pandemie habe die kurzfristige Unterbringung im Vordergrund gestanden. Nun gehe es um eine mittelfristige Perspektive für die Unterbringung, die auch an die coronabedingten Hygieneanforderungen angepasst sei. Die enge Belegung mit zum Teil fünf Betten in einem Zimmer sei während der Pandemie nicht zumutbar, heißt es in der Vorlage. Dies und die gestiegene Nachfrage nach Schutzräumen machten die zusätzlichen Plätze erforderlich.
Zusätzlich zu den Plätzen in Frauenhäusern richtet das Land Bremen eine Gewaltschutzambulanz für Opfer von häuslicher Gewalt oder von sexuellen Übergriffen ein. Betroffene können sich anonym an die Ambulanz wenden und die Spuren von Gewalt rechtssicher unabhängig von einer Strafanzeige dokumentieren lassen. Speziell fortgebildete Ärztinnen und Ärzte weisen auf Wunsch auch an weitere Beratungs- und Unterstützungsangebote weiter. Wann die Gewaltschutzambulanz in Betrieb geht, steht noch nicht fest. In jedem Fall im Laufe dieses Jahres, heißt es von der Gesundheitsbehörde. In Bremen soll sie am Klinikum Mitte angesiedelt sein.
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