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Sedanplatz-Tunnel Stadt findet keinen Gutachter

Die überhöhten Kosten für den Stadthaus-Tunnel in Vegesack werden die Wirtschaftsbehörde voraussichtlich noch eine Weile beschäftigen. Davon gehen Mitarbeiter der Verwaltung aus.
30.11.2012, 05:00 Uhr
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Stadt findet keinen Gutachter
Von Patricia Brandt

Vegesack. Die überhöhten Kosten für den Stadthaus-Tunnel in Vegesack werden die Wirtschaftsbehörde voraussichtlich noch eine Weile beschäftigen. Davon gehen Mitarbeiter der Verwaltung aus. Der Grund: Bremen weiß derzeit noch nicht, wie es mögliche Rückzahlungsforderungen geltend machen soll. Offenbar findet sich kein geeigneter Gutachter. Gleichzeitig stellt das Ressort von Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) erleichtert fest, dass das Projekt zwar teurer als geplant ausgefallen ist, aber doch nicht so teuer wie zuletzt kalkuliert.

Wie berichtet, hatte es die Fußgänger-Verbindung zwischen Stadthaus und Sedanplatz wegen einer Kostensteigerung von 135 Prozent zuletzt ins Schwarzbuch der Steuerverschwendung 2012 geschafft. Die Schuldfrage scheint geklärt: Die Hauptschuld an der Kostenexplosion schrieb ein von der Verwaltung eingeschalteter Sachverständiger dem Planungsunternehmen des Bauprojekts zu.

Wie hoch die Ansprüche Bremens gegenüber der Planungsfirma überhaupt sind, ist bisher aber noch offen. Zwar hatte die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) eigenen Angaben nach sofort ein entsprechendes Gutachten in Auftrag gegeben. Doch der Gutachter-Ausschuss für Grundstückswerte kam nach Angaben der Behörde zu keiner Bewertung der Angelegenheit. Auch die Suche nach einem weiteren Gutachter sei ergebnislos verlaufen, berichtet Holger Bruns, Sprecher des Ressorts, auf Anfrage. Die Tunnel-Pannenserie könnte sich damit weiter fortsetzen.

Bremen will die Frage des Schadenersatzes aber nicht auf sich beruhen lassen. "Es wird im Moment geprüft, ob und welche Möglichkeiten es gibt, das Thema mit hinreichender Aussicht auf Erfolg weiter zu betreiben", sagt Holger Bruns.

Unterdessen liegt die Schlussrechnung für das umstrittene Bauwerk vor. Statt der ursprünglich veranschlagten 371000 Euro wurden laut Wirtschaftsressort 640000 Euro (ohne Mehrwertsteuer) fällig. Noch vor kurzem war die Behörde davon ausgegangen, dass der Tunnelbau Bremen 715000 Euro kosten würde. "Das waren immer Kalkulationen", sagt Holger Bruns zur Erklärung.

Fertiggestellt wurde mittlerweile auch die von der WFB in Auftrag gegebene Wandverschönerung des Stadthauses – inklusive des Übergangs zur Tiefgarage am Sedanplatz. Architekturprofessorin Ulrike Mansfeld hatte dafür aus 83 maritimen Fotos der Künstlerin Britta Isenrath fünf Bildcollagen entwickelt.

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