Auf dem ehemaligen Gelände des Klinikums Mitte im Hulsberg-Quartier sollen Hallen in Leichtbauweise zur Flüchtlingsunterbringung errichtet werden. Etwa 400 Menschen sollen darin für den Zeitraum von zwei Jahren leben. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen, wie Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) mitteilte. Oberstes Ziel bleibe, möglichst vielen Flüchtlingen den Umzug in eine eigene Wohnung zu ermöglichen.
„Die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner im Bremer Unterbringungssystem hat sich zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 von 3200 auf 6500 mehr als verdoppelt“, sagte Stahmann laut Mitteilung. In dieser Phase habe man sich mit der Einrichtung von Notunterkünften und teuren Hotels behelfen müssen. „Nun müssen wir alle Energie darauf verwenden, den Menschen eine angemessene Unterkunft zu verschaffen und die sehr teuren Einrichtungen aufzugeben“, so die Grünenpolitikerin weiter.
Mietkosten sollen sinken
Notunterkünfte in Hotels, Hostels und Zelten sollen aufgelöst und dafür vermehrt feste Unterkünfte eingerichtet werden. Den eingesparten Mietkosten von jährlich 18 Millionen Euro stünden zusätzliche Ausgaben von jährlich etwa 3,8 Millionen Euro für Neuanmietungen gegenüber. Eine entsprechende Vorlage hat der Senat am Dienstag verabschiedet.
In den Zelten in der Überseestadt seien 840 Unterbringungsplätze aufgelöst worden. 500 weitere würden dort als Reserve bis Ende September vorgehalten. Zusätzlich zu den Hallen im Hulsberg-Quartier seien 140 Plätze auf dem Gelände von Friedehorst und 300 an der Hans-Böckler Straße in Planung. Darüber hinaus erforderlich sind aus Sicht der Sozialbehörde für das laufende Jahr 250 Plätze in kommunalen Einrichtungen. Dafür plane die Behörde jährlich 1,2 Millionen Euro ein.