Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) spricht sich für mehr weibliche Gäste bei der Schaffermahlzeit aus. „Ich bin daran interessiert, dass Tradition gewahrt wird“, sagte er im Vorfeld der Veranstaltung dem WESER-KURIER. „Das ist eine Stärke für Bremen, aber sie muss auf die Höhe der Zeit kommen.“ Er gehe davon aus, dass im nächsten Jahr die erste weibliche Schafferin gewählt wird.
Unter anderem Vertreter der Linken hatten zuvor gefordert, das Rathaus nicht mehr für Veranstaltungen wie das Schaffermahl zur Verfügung zu stellen, sollten sich diese nicht mehr für Frauen öffnen. „Ich bin sehr sicher, dass sich Haus Seefahrt dort weiterbewegen wird und dann bleiben die Türen des Rathauses auch geöffnet“, sagte Sieling.
Der Bürgermeister hatte erst im Januar angekündigt die Eiswettte, eine weitere Bremer Traditionsveranstaltung, zu boykottieren, wenn diese sich nicht für Frauen öffne. Die Situation der Eiswette ist aus Sicht von Sieling anders zu bewerten, weil sie keinerlei Frauen zulasse und sich zudem mit unglücklichen Formulierungen stur zeige.
Mit Ernennung des ersten weiblichen Handelskammer-Präses Janina Marahrens-Hashagen im Januar kam die Debatte zum Frauenanteil bei der Schaffermahlzeit neu auf. Bis heute gibt es keinen weiblichen Schaffer. Zudem lässt die Veranstaltung aktuell nur drei bis vier weibliche Gäste zu.