- Was machen Nachtwanderer und Nachtwandererinnen?
- Was hat sich durch Corona verändert?
- Müssen Interessierte besondere Voraussetzungen erfüllen?
- Wie viel Zeit braucht das Ehrenamt?
- Wie werden Ehrenamtliche vorbereitet?
- Wer sind Ansprechpartner in den Stadtteilen?
Sie sind deutlich an ihren roten Westen zu erkennen. "Damit Jugendliche gut durch die Nacht kommen", das ist ihr Motto. Ehrenamtliche Nachtwanderer und Nachtwandererinnen begleiten junge Menschen auf ihren Wegen, wenn die Eltern sich vielleicht gerade schlafen legen. An Wochenendabenden sind sie Ansprechpartner für Jugendliche im öffentlichen Raum und gehen dort vorbei, wo junge Menschen sich treffen. Gruppen gibt es in Bremen und Umgebung in Huchting, Bremen-Nord, Stuhr, Hemelingen und im Bremer Westen. Die Gruppe in Osterholz hat sich aufgelöst.
Was machen Nachtwanderer und Nachtwandererinnen?
"Wir wollen in Stresssituationen beruhigen und rufen bei Bedarf Hilfe", sagt Tanja Kläser. Sie ist Mitarbeiterin im Gesundheitstreffpunkt West und betreut dort die Nachtwanderer im Bremer Westen, die an den Präventionsrat angliedert sind. "Wir schauen, ob die Jugendlichen Ansprechpartner brauchen." Vermittelnd und couragiert wolle man sein, heißt es im Infoflyer.
"Man spricht Jugendliche an, ob bei ihnen alles in Ordnung ist. Man kommt ins Gespräch. Wir sind im Prinzip ein Kummerkasten", fasst Birgit Benke die Aufgaben der Freiwilligen zusammen. Sie arbeitet beim Stadtteilmarketing in Hemelingen und möchte die Nachtwanderer in Hemelingen neu aufstellen.
Was hat sich durch Corona verändert?
Momentan sind die Nachtwanderer öfter auf der Suche nach Treffpunkten junger Menschen. "Durch die Pandemie halten sich die Jugendlichen an anderen Standorten auf als vorher. Sie haben sich auch viel zu Hause zurückgezogen", sagt Tanja Kläser. "Das Freizeitverhalten von Jugendlichen hat sich geändert", konstatiert auch Brigit Benke. Verändert haben sich auch die Ehrenamtlichen selbst. Die Pandemie habe die Aktivitäten etwas gelähmt, findet Lasse Berger aus Bremern-Nord. Die Arbeit müsse erst langsam wieder in Gang kommen.
Müssen Interessierte besondere Voraussetzungen erfüllen?
Aktive Nachwanderer sollten die eigene Jugend schon ein paar Jahre hinter sich gelassen haben. Ab 25 Jahren können sich Interessierte melden, heißt es im Infoflyer. "Wir sind immer auf der Suche nach neuen Helfer und Helferinnen" sagt Kläser. Ein Erste-Hilfe-Kurs wäre außerdem wünschenswert, findet sie. Sie hofft auf Interessierte mit einem guten Einfühlungsvermögen und Empathie für das jugendliche Gegenüber.
Birgit Benke sagt, Interessierte sollten Lust auf junge Menschen und ein "offenes und freundliches Wesen" haben und möglichst wenig meckern. Kenntnisse im jeweiligen Stadtteil seien außerdem hilfreich.
Wie viel Zeit braucht das Ehrenamt?
In Hemelingen sei die Gruppe in den vergangenen Jahren auf zwei Personen geschrumpft, sagt Birgit Benke. "Ich suche junge Eltern, die im Bremer Osten für Jugendliche unterwegs sein wollen." Mindestens einen Abend monatlich am Wochenende sollten die zukünftigen Ehrenamtlichen unterwegs sein können. "Die Saison geht von März bis Dezember", sagt Benke. In Kleingruppen gehen die Erwachsenen ab circa 20 Uhr bis Mitternacht oder später durch den Stadtteil. Hinzu komme ein weiteres monatliches Treffen der Ehrenamtlichen für Absprache und Koordination.
Wie werden Ehrenamtliche vorbereitet?
Neue Ehrenamtliche bekommen ein Deeskalationstraining und eine individuelle Einarbeitung, erläutert Tanja Kläser. Außerdem sei niemand alleine unterwegs: "Wir sind immer mit mehreren Nachtwanderern unterwegs", sagt sie.
Wer sind Ansprechpartner in den Stadtteilen?
Bremen-Huchting: Manfred Oppermann, E-Mail: nw-huchting@t-online.de
Bremen-Nord: Lasse Berger, E-Mail: info@nachtwanderer.info
Stuhr: Jennifer Hormann, E-Mail: J.Hormann@stuhr.de
Hemelingen: Birgit Benke, E-Mail: nachtwanderer-hbhemelingen@t-online.de Tel.: 0160/8429956
Bremer Westen: Tanja Kläser, E-Mail: info@gtp-west.de Telefon: 0421/617079