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Bisheriger Pächter Josef Franke ab 1. Oktober neuer Eigentümer / Hotel soll um- und ausgebaut werden Soldatenheim gekauft

Das Soldatenheim ist verkauft. Der bisherige Pächter Josef Franke ist ab 1. Oktober neuer Eigentümer. Er hat große Pläne: Das Hotel im Haus soll ausgebaut werden.
19.09.2014, 00:00 Uhr
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Von Gabriela Keller

Das Soldatenheim ist verkauft. Der bisherige Pächter Josef Franke ist ab 1. Oktober neuer Eigentümer. Er hat große Pläne: Das Hotel im Haus soll ausgebaut werden.

Noch hängt der Schriftzug „Soldatenheim“ am Haus Schwanenberg. Nicht mehr lange. „Der kommt weg“, sagt Josef Franke. Für die ehemalige Freizeiteinrichtung der Truppe beginnt am 1. Oktober ein neues Kapitel. Aus dem Pächter Josef Franke wird dann der Eigentümer der Immobilie an der Danziger Straße. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS) hat das Haus an Franke verkauft.

Die EAS braucht kein Soldatenheim mehr in Schwanewede, wenn die Lützow-Kaserne wie geplant zum Herbst 2015 schließt. Am 10. September hat Franke den Kaufvertrag unterschrieben. Zwei Jahre zogen sich nach seinen Worten die Verhandlungen mit der EAS hin, so lange wurde um den Kaufpreis gefeilscht. Mit dem jetzt erzielten Ergebnis ist Franke, der das Haus Schwanenberg seit 15. Juni 2007 als Pächter betrieben hat, mehr als zufrieden. Zahlen will er nicht nennen. Nur so viel verrät er: „Ich habe das Haus zu einem günstigen Preis erworben.“

Der Kauf umfasst ein Restaurant mit Platz für 50 Gäste plus Raucherraum, einen Saal mit 100 Plätzen, zwei weitere Tagungsräume für jeweils 35 Gäste, einen Biergarten, eine Doppel-Kegelbahn, ein Hotel und das frühere Kino „Palette “ mit 310 Plätzen. Insgesamt eine Fläche von 2500 Quadratmetern. Die Immobilie sei nur als Gesamtpaket zu haben gewesen, sagt Franke.

Die Zukunft des Hauses sieht er neben dem Restaurant- und Veranstaltungsgeschäft vor allem im Hotelbetrieb. „Wir haben heute schon eine sehr gute Auslastung von 80 Prozent.“ In der Woche nächtigen vor allem Handelsreisende, Handwerker und Monteure, die auf Werften in Bremen-Nord arbeiten, an der Danziger Straße. Am Wochenende beherbergt das Hotel oft Gäste von Familienfeiern. Franke sieht Potenzial für mehr. Er will das Hotel um- und ausbauen. Die Zahl der Betten soll von 18 auf 31 aufgestockt werden. In einem ungenutzten Zimmertrakt im zweiten Obergeschoss des Hauses sollen sechs Einzel- und drei Doppelzimmer sowie ein Dreibett-Zimmer entstehen. Jedes mit eigener Dusche. Derzeit stehen den Hotelgästen fünf Doppel- und acht Einzelzimmer im ersten und zweiten Stock zur Verfügung. Sie werden zum Teil umgebaut. „Die Zimmer auf der Nordseite im ersten Obergeschoss haben nur eine Waschgelegenheit, wie es in Soldatenheimen früher üblich war.“ Die Gäste müssen sich hier zurzeit vier Gemeinschaftsduschen teilen. Das sei nicht mehr zeitgemäß. Künftig wird jedes Zimmer über eine eigene Dusche verfügen.

„Die Planung ist fertig“, so Franke. Er rechnet mit einem Investitionsvolumen von rund 300 000 Euro. „Der Architekt ist jetzt dabei, die Kosten zu ermitteln.“ Joachim Behrens aus Osterholz-Scharmbeck soll das Projekt umsetzen. Das Haus ist ihm von früher vertraut. Laut Franke hat Behrens vor einigen Jahren Umbauten im Restaurantbereich begleitet.

„Ich sehe gute Chancen für den Hotelbetrieb. In Schwanewede gibt es nichts Vergleichbares.“ Franke ist guter Hoffnung, dass sich die Investition rechnen wird. „In diesem Jahr werden wir den Umbau allerdings nicht mehr schaffen“, sagt er. Anfang 2015, „spätestens Mitte des Jahres“, soll es nach seinen Worten losgehen.

Die Stärkung des Hotel-Standbeins soll auch nach außen sichtbar werden. Mit einem neuen Namen an der Fassade. „Aus Haus Schwanenberg wird Hotel Schwanenberg“, verrät der neue Eigentümer. Weg kommt nicht nur der Schriftzug Soldatenheim. Auch der Name „Lagune“, der noch aus der Zeit des vorherigen Pächters stammt, verschwindet von der Fassade.

„Über die Hälfte unserer Umsätze läuft schon heute über das Hotel, die andere über Restaurant und Veranstaltungen.“ Vereine und Parteien nutzen die Räumlichkeiten für Versammlungen und Vorträge. Der Seniorenbeirat lädt zum Tanz, Skatfreunde und ein Stammtisch treffen sich hier, ein Gospelchor, Gymnastik- und Yogagruppen üben im Haus. 17 Kegelgruppen schieben auf der Doppelbahn die Kugel. „Die wird immer stärker frequentiert.“

Den Kinosaal will Franke wie gehabt weiter vermieten. Er wird vor allem für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Plattdeutsche Theatergruppen und die Waldschule mit Theater- und Musicalaufführungen sind Stammgäste.

Der Rückzug der Bundeswehr aus Schwanewede wird Haus Schwanenberg kaum treffen. Der Betrieb läuft schon lange ohne die Soldaten. Die Zeiten, als die Truppe alle Vierteljahre im Kinosaal neue Rekruten begrüßte oder politische Bildungsseminare durchführte, sind längst vorbei. „Seit zwei Jahren habe ich hier keinen Soldaten aus der Lützow-Kaserne mehr gesehen“, sagt Franke. Ab und an kämen noch Zivilangestellte aus der Kaserne in Garlstedt zum Kegeln.

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