An die Nachmittage bei seiner Urgroßmutter hat Philipp Herrnberger nur gute Erinnerungen. Teebrot vom Bäcker nebenan gab es jedes Mal, bestrichen mit Butter und Johannisbeermarmelade. "Ich habe es geliebt", sagt Herrnberger. Trotzdem ist er dem Nahrungsmittel Brot irgendwann untreu geworden. "Herkömmliches Brot hat bei mir ein unangenehmes Völlegefühl verursacht", sagt er.
Heute ist Brot Mittelpunkt seines Lebens. Herrnberger, von Haus aus Sportvermarkter und zuletzt für vier Jahre Sponsoringleiter bei Werder, ist Mitgründer und Geschäftsführer von Sonne, Brot und Sterne. "Wir werden den Markt für Brotbackmischungen aufmischen“, sagt der 38-Jährige. Die Idee: In einem Konfigurator kann der Kunde online sein eigenes Lieblingsbrot zusammenstellen: verschiedene Brotsorten wählen und sie ergänzen durch aromatische Toppings und natürliche Teigzugaben; Kürbiskerne, Karotten, Kurkuma zum Beispiel. "Ein paar hundert Kombinationsmöglichkeiten wird es am Ende geben", sagt Herrnberger. Die passende Backform wird gleich mitgeschickt.
Sonne, Brot und Sterne gehörte im vergangenen Jahr zu den ersten Unternehmen, die sich bei der Produktentwicklung von der Hanse Kitchen begleiten ließen. Im Mai, so der Plan, sollen die Backmischungen des Start-ups nun auf den Markt kommen. Voraussetzung: Das junge Unternehmen hat bis dahin eine passende Halle gefunden. So unglaublich das klingt, aber eine 400 Quadratmeter große Halle für Anlieferung und Abfüllung lässt sich in Bremen offenbar nicht so einfach finden. Die Auflagen in der Lebensmittelproduktion sind hoch. Eine Lösung scheint inzwischen aber in Sicht. "Wir wollen", sagt Herrnberger, "jetzt endlich loslegen."
