Acht verletzte Spieler sind eine ganze Menge. Sie verlangen nach einer umfassenden Ursachenforschung. „Wir schauen uns alle Bereiche an“, sagt Trainer Sebastian Kmiec, nachdem seinem Bremer SV im Spiel beim Eimsbütteler TV (2:2) eben jene acht Kicker gefehlt hatten. Zwar seien alle Blessuren in Zweikämpfen entstanden, also nicht auf muskuläre Überbelastungen zurückzuführen. Aber das schließe ja nicht aus, dass es bei „Koordination oder Regeneration“ etwas zu verbessern gäbe. Am Wochenende galten Sadrak Nakishi (Prellung), Can Degirmenci (Knieverletzung), Jonas Kühl (Sprunggelenksverletzung) und Torhüter Malte Seemann (Erkrankung) als mit vermeintlich leichten Blessuren versehen. Sie sollten im Heimspiel gegen St. Pauli II (Samstag, 14 Uhr) wieder zur Verfügung stehen. Im Fall von Herdi Bukusu (dessen Jochbeinbruch anders als jener von Fritz Kleiner nicht den Einsatz einer Maske erlaubt), Manasse Fionouke (seine Meniskusverletzung könnte eine OP notwendig machen), Jozo Tunjic (wartet nach einer Knieverletzung auf ein MRT) ist Abwarten angesagt. Gut möglich also, dass dieses Trio bald wie Justin Bretgeld ins Lager der Langzeitverletzen einsortiert werden muss.

Es war vor ein paar Wochen und hatte Folgen: Nach Unstimmigkeiten mit dem Verein trat Lüder Fasche von seinem Amt als Trainer des TuS Schwachhausen zurück. Seitdem wird der Landesligist vom bisherigen Co-Trainer Dennis Richter betreut. „Ich bin halt hochgerutscht“, kommentiert der 34-Jährige die Beförderung. Sein Team belegt den 14. Platz der 16 Mannschaften umfassenden Landesliga, befindet sich also im Tabellenkeller. Für Dennis Richter kommt es nun vor allem darauf an, dass nach turbulenten Wochen in Ruhe gearbeitet wird: „Wir konzentrieren uns auf das Sportliche und ziehen die Saison durch.“
Da deutet sich eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte an: Ab der kommenden Woche wird Ole Böttcher, Mittelfeldspieler des Landesligaspitzenreiters TV Eiche Horn, gelegentlich an den Trainingseinheiten von Werders U23 teilnehmen. „Wir haben ihn im Blick“, sagt Thomas Wolter, Nachwuchs-Cheftrainer des grün-weißen Leistungszentrums. Den Tipp hatte Werder gleich von mehreren Landesligatrainern erhalten. Mit 16 Treffern führt der 19-jährige Mittelfeldspieler jedenfalls die Torjägerliste der sechsten Spielklasse an, und bei Wolters Beobachtung wusste er auch zu überzeugen. Nun soll Ole Böttcher sich also im Kreis der Werder-Talente beweisen – und sich damit vielleicht den Weg in den U23-Kader ebnen. Aber ist überhaupt schon mal ein Landesliga-Kicker für den Talentschuppen entdeckt worden? Thomas Wolter, eigentlich eine Art menschliches Fußballlexikon, muss lange überlegen. „Ich wüsste nicht“, sagt der Nachwuchscheftrainer dann. Er selbst sei aber auch aus der Landesliga gekommen und habe es sogar zum Profi geschafft. Das war 1984, und Wolter wechselte damals von HEBC Hamburg an die Weser.
Hat er oder hat er nicht? Es heißt, Henry Bischoff habe im Oktober seinen Rücktritt als Schatzmeister des Norddeutschen Fußball-Verbandes erklärt – nur rund anderthalb Jahre, nachdem er im Frühjahr 2022 in dieses Amt gerückt war. Der noch amtierende BFV-Präsident möchte diese Nachricht nicht bestätigen, widerspricht ihr allerdings auch nicht. Aus dem NFV selbst gibt es dazu ebenfalls keine Stellungnahme. Sicher ist: Als Interims-Präsident des Bremer Landesverbandes zählt Henry Bischoff bis zur Wahl eines anderen BFV-Präsidenten auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 15. November ohnehin noch zum NFV-Präsidium. Danach wird er dort als Vizepräsident durch den neuen Mann an der BFV-Spitze (Patrick von Haacke oder Jurij Zigon) ersetzt werden. Bei einem tatsächlich erfolgten Rücktritt als Schatzmeister würde er dann zudem ganz aus dem höchsten Gremium des Norddeutschen Fußball-Verbandes ausscheiden.