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E-Sports An die Konsolen!

Während die einen den Abbruch mancher Fußball-Saisons fürchten, machen zwei BWL-Studenten aus Bremen das Beste aus der Situation. Sie erkunden den wachsenden Markt E-Sports und organisieren ein Fifa-Turnier.
22.01.2021, 05:00 Uhr
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An die Konsolen!
Von Olaf Dorow

Sportveranstaltungen für jedermann? Im Amateurbereich quasi? Sind derzeit fast nur virtuell möglich. Und so gibt es, wenn man es denn als Sportturnier begreifen möchte, in der kommenden Woche den LBS Cup Fifa 21, organisiert von BWL-Studenten mit Schwerpunkt Sportökonomie an der Bremer Uni. Das Turnier ist eine Premiere und hat doch Tradition. Seit etlichen Jahren bereits veranstalten die Studenten, die sich selbst „Spökos“ nennen, an der Uni ein sogenanntes Schwarzlichttunier für E-Sportler beziehungsweise E-Sportbegeisterte: abgedunkelte Halle, schwarz gekleidete Wettkämpfer, die in Viererteams gegeneinander antreten. Nur die Spieler, Bälle, Tore auf den Monitoren leuchten. Überwiegend Studenten haben gespielt, überwiegend Studenten haben zugeschaut. Weil die Corona-Beschränkungen so etwas derzeit nicht zulassen, ist der virtuelle Sport komplett in den virtuellen Raum ausgewichen. Heißt: Wer mitmacht, wenn am kommenden Donnerstag die Qualifikations- und am Sonntag dann die Final-Runde läuft, sitzt daheim allein vor der Konsole.

Die Fäden für das Event, das von einer 15-köpfigen Spöko-Gruppe organisiert wird, laufen bei Danilo Kupke und Noah Meixner zusammen. Sie sind die Turnierleiter, sie werden am Sonntag kommender Woche die Finalspiele im Livestream auf YouTube kommentieren. Bislang hätten sich 50 Spieler angemeldet, sagte Danilo Kupke am Donnerstag. Er rechnet aber noch mit mit zahlreichen weiteren Eintragungen bis zum Anmeldeschluss am Dienstag. Die Teilnahmegebühr ist vergleichsweise gering, fünf Euro. Die Preisliste ist vergleichsweise üppig: Bis zum 15 Platz soll es Gewinne geben. Für den Sieger immerhin eine Playstation 5. Die würde rund 400 Euro kosten, sagt Kupke.

Die Preise können ausgeschüttet werden, weil es Sponsoreneinnahmen gibt. So sehr diskutiert wird, ob E-Sport denn Sport ist, so sehr befindet sich der E-Sport, insbesondere der E-Fußball, im Wachstum. Die Spökos würden sich damit gerade in ihrem Studium beschäftigen, berichtet Danilo Kupke. Der Marktanteil von E-Sport, gemessen an Reichweiten oder Sponsorentöpfen, habe inzwischen den von etlichen kleineren herkömmlichen Sportarten bereits übertroffen. Die klischeehafte Vorstellung, dass E-Spieler nur vor der Konsole hängen und höchstens in Notfällen mal vor die Tür gehen würden, stimme so auch nicht. Kupke selbst zum Beispiel, ein 21 Jahre alter Bremer, ist nicht nur BWL-Student und Playstation-Liebhaber. An der Seite des früheren Werder-Profis Cédric Makiadi engagiert er sich als Co-Trainer von Werders U 16.

Die Chancengleichheit bei ihrem Fifa-Turnier haben er und seine Mitstreiter dadurch versucht zu gewährleisten, dass im sogenannten 90er-Modus gespielt wird. Das heißt: Egal, welche Mannschaft, welche Figuren gewählt werden, ob sie Messi oder Mustermann heißen, bekommen alle Teams den gleichen Ausgangswert. Danilo Kupke sagt: „Es kommt also auf die Fähigkeiten der Spieler an den Konsolen an.“

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