Im Tor von Werders U23 gaben sich die Jungprofis die Klinke in die Hand: Beim 4:1 gegen Eintracht Norderstedt nahm Mio Backhaus (18) statt Louis Lord den Platz zwischen den Pfosten ein – und daran dürfte sich in den kommenden Wochen so schnell auch nichts ändern. Der Junioren-Nationalkeeper soll nach Beendigung der regulären Spielzeit in der U19 nämlich die Chance auf erste Erfahrungen im Herrenbereich erhalten. Mit der Premiere von Backhaus verlor Louis Lord folglich seinen Stammplatz – nach zuletzt durchwachsen Auftritten. „Louis hat sich schwergetan, und Mio hat es in der U19 gut gemacht“, sagt Werders Torwarttrainer Christian Vander. Den Ausschlag für den Torhütertausch habe also „die Bewertung der Leistung in den letzten Wochen“ gegeben. Der 19-jährige Lord war bereits in der vergangenen Spielzeit zwischen die Pfosten der U23 gerückt und hatte – obwohl damals noch für die U19 spielberechtigt – mit starken Leistungen überzeugt. Zuletzt war der junge Keeper aber nicht mehr fehlerfrei aufgetreten.
Während die U23 in gewisser Weise über zu viele Torhüter verfügt, muss die Lage beim Bremer SV als angespannt bezeichnet werden: Nachdem Damian Schobert (verletzt) und Malte Seemann (beruflich verhindert) ausgefallen waren, hatte der zweite Regionalligist in Jasin Jashari extra einen vierten Keeper verpflichtet, damit dieser mit Bennet Glinder ein Duo bilden sollte. Die Premiere Jasharis dauerte angesichts einer Roten Karte beim 2:1 in Kiel am Wochenende allerdings nur rund 40 Minuten. Nun steht der BSV also wieder mit nur einem Torhüter dar. Der Plan: Malte Seemann soll seinen Posten als BSV-Keeper und den Beruf nun irgendwie unter einen Hut bekommen. „Wenn er trainieren kann, dann geht’s“, sagt Ralf Voigt, Sportlicher Leiter des BSV. Geht es nicht, tritt das Team einstweilen mit nur einem Keeper an – bis Jasin Jashari seine bislang noch nicht verhängte Sperre abgesessen hat. „Ich tippe auf zwei Wochen“, so Voigt.
Der erste Sieg lässt noch auf sich warten, soll aber schon bald erfolgen. „Am Freitag gegen Union wird er kommen“, sagt Maik Schönijahn, neuer Trainer von Vatan Sport. Der 45-Jährige hatte vor rund drei Wochen von Necati Uluisik übernommen, nachdem er zuvor bereits einige Monate als Athletiktrainer bei den Vatanesen aktiv gewesen war. Danach trennte sich sein Team unentschieden von der BTS Neustadt (1:1) und der SG Aumund-Vegesack (1:1) und verlor zuletzt mit 1:3 in Oberneuland. Noch nicht abschließend besprochen ist, ob Schönijahn auch über die Saison hinaus als Vatan-Coach arbeiten wird. Aber es sieht offenbar ganz gut aus. „Ich rede schon mit den Spielern und lade zum Probetraining ein“, berichtet der Trainer.
So läuft das manchmal: Drei Tage, nachdem der TuS Schwachhausen dank eines 6:4 n.E. beim OSC Bremerhaven ins Halbfinale des Lotto-Pokals eingezogen war, verlor er das Bremen-Liga-Spiel bei der BTS Neustadt mit 1:7. Einer der größten Erfolge der vergangenen Jahrzehnte zog also eine der höchsten Niederlagen nach sich. „Wir haben siebenmal dasselbe Tor kassiert, es war einfach nur peinlich“, findet Denis Spitzer. Gänzlich unerwartet kam die Niederlage gegen die konterstarke BTS für den Trainer allerdings nicht, hatte er den „kompletten Spannungsabfall“ nach dem Highlight doch befürchtet. Die Chancen auf den Einzug ins Lotto-Pokalfinale soll die Pleite in der Neustadt aber nicht schmälern. Tatsächlich gilt das Heimspiel gegen die SG Aumund-Vegesack am Montag (15 Uhr) als relativ offen. In der zeitgleich angesetzten Partie zwischen dem FC Oberneuland und dem Bremer SV lässt sich im Regionalligisten BSV jedenfalls leichter ein Favorit ausmachen.