Es lief zuletzt nicht besonders gut für die U23 des SV Werder: Ins Nachholspiel gegen Phönix Lübeck an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) auf Platz 11 gehen die jungen Bremer mit nur einem Punkt aus den vergangenen fünf Partien in der Regionalliga Nord. „Das verfolgt uns im Moment: Wir sind vorn und hinten inkonsequent“, sagt Christian Brand. Der Trainer des Tabellenneunten wünscht sich vorm Duell mit dem Siebten aus Lübeck also, dass seine Mannschaft „90 Minuten lang wach ist“ und dabei defensiv stabil sowie effektiver im Angriff antritt. Daneben betonte Brand nach der 2:3-Heimniederlage gegen Teutonia Ottensen (bei der sein Team eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hatte), wie man mit der aktuellen Ergebniskrise umgehen werde: „Wir bleiben ruhig und arbeiten intensiv weiter.“ Bereits am kommenden Sonntag (14 Uhr) kommt es übrigens zum Wiedersehen mit Phönix: Dann ist die U23 zu Gast in Lübeck.

Die Lokalsportkolumne ”Bremer Fußball-Szene”.
Die Trainingswoche des Bremer SV startete ohne Sebastian Kmiec: Weil er an einem Infekt leidet, musste der Trainer in den Einheiten am Montag und Dienstag von seinen Assistenten Sajieh Jaber und Ronny Klause vertreten werden. „Sie sind jetzt die ausführende Gewalt“, sagt Kmiec lächelnd. Er hatte die Trainingsinhalte vorher mit den Kollegen abgestimmt. Nach einem freien Mittwoch möchte der BSV-Coach am Donnerstag wieder selbst aktiv werden und sein Team intensiv auf das Heimspiel gegen die SpVgg Drochtersen/Assel am Sonntag (13 Uhr) vorbereiten. Angesichts der aktuellen Form des Tabellenzweiten scheint das auch dringend notwendig: Der Gast ist nun seit fünf Partien ungeschlagen und holte dabei 13 Zähler.
Der Anlass war ein trauriger, seine Folge wurde dagegen bereits mehrfach ausgezeichnet: Nachdem er sich im Anschluss an ein A-Jugendspiel des TS Woltmershausen schützend vor den Schiedsrichter gestellt hatte, erhielt Marvin Bergmann nun vom Bremer Fußball-Verband den Preis für die Fair Play-Geste der Saison 2023/2024. Verliehen wurde ihm diese Ehrung im Rahmen des Bundesligaspiels zwischen dem SV Werder und Holstein Kiel. Zuvor war Bergmann gemeinsam mit seinem Sohn bereits zu Gast beim Länderspiel zwischen Deutschland und der Niederlande in München gewesen. Auf Einladung des DFB, der ihm zudem eine Fair Play-Medaille verliehen hatte. Die mehrfachen Auszeichnungen erhielt Marvin Bergmann wegen des Vorfalls im November des vergangenen Jahres: Zwischen Woltmershausen und der SG Findorff hatte es mehrere Platzverweise gegeben, und so richtete sich der Zorn der Spieler des Gastgebers nach Abpfiff gegen den Schiedsrichter. Angesichts der aggressiven Szenen war es vor allem der Intervention Marvin Bergmanns zu verdanken, dass der Unparteiische unbeschadet in die Kabine gelangte. „Das ging zu weit, solche Emotionen gehören nicht auf den Fußballplatz“, begründete der 38-Jährige sein mutiges Eingreifen. In gewisser Weise hatte der Vorfall für ihn Konsequenzen: Bergmann wurde mittlerweile zum Jugendleiter des TSW und trat der „AG Fairplay und Gewaltprävention“ im BFV bei.
Er zählt zu den neuesten Namen in der Bremen-Liga: Erst seit dem Oktober steht Xvon Kounonga Tonji im Kader des TS Woltmershausen – und übernahm sofort eine wichtige Funktion im zentralen Mittelfeld. „Er spielt eine große Rolle bei uns“, bestätigt TSW-Coach Paulo Pereira. Dabei war der Transfer eher zufällig zustande gekommen: Kounonga Tonji ist ein Freund von Abwehrspieler William Ngama, und der hatte ihn einfach mal zum Training mitgebracht. „Es hat sofort gepasst“, so Pereira. Der späte Neuzugang wäre jedenfalls „sportlich und menschlich“ ein echter Gewinn für das Team.