Das ist ein harter Schlag: Herdi Bukusu verlässt den Bremer SV und wird zukünftig für den VfB Lübeck auflaufen. Der Regionalligist verliert damit nicht nur einen guten Scorer (9 Tore/11 Assists), sondern eine zentrale Figur seines Angriffs. „Viel Glück“, sagt Ralf Voigt. Der Sportliche Leiter gibt sich betont einsilbig, und das liegt offenbar nicht allein am sportlichen Verlust. Es heißt, auch die Umstände des Abgangs haben den Verantwortlichen nicht gefallen – offenbar waren sie nicht über die Wechselabsichten Bukusus informiert. Wie auch immer: In Lübeck trifft Herdi Bukusu (24) auf seinen Bruder Kevin. Der 23-jährige Innenverteidiger wurde einst ebenfalls bei Bayer Leverkusen ausgebildet, war zuletzt allerdings ohne Verein. Nun nahm ihn der VfB Lübeck (Absteiger in die Regionalliga Nord) ebenfalls unter Vertrag.
Das kennen sie so nicht bei Vatan Sport: Normalerweise gehen dem Verein immer mal talentierte Spieler verloren, weil sie zu einem anderen Verein wechseln. „Diesmal hatten wir das Phänomen bei den Trainern“, sagt Nadir Dumlupinar aus dem Vatan-Vorstand. In Ugur Biricik (SG Aumund-Vegesack) und Turan Büyükata (Rot-Weiß Ahlen) verlor der Bremen-Ligist nämlich seine komplette Bankbesetzung. Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. „Wir suchen nach einer durchdachten Lösung“, so Dumlupinar. Immerhin: Der Kern des letztjährigen Teams soll Vatan erhalten bleiben, und in Mert Ates wurde gerade erst ein erfahrener Spieler reaktiviert.
Der 47. Verbandstag des Norddeutschen Fußball-Verbandes fand diesmal in Bremen statt, und dabei wurden einige Bremer in ihren Ämtern bestätigt. Das galt vor allem für Patrick von Haacke: Der Präsident des Bremer Fußball-Verbandes war im Herbst für seinen Vorgänger Henry Bischoff als Vizepräsident ins NFV-Präsidium nachgerückt und stellte sich nun erstmals zur Wahl der 90 Delegierten. Daneben werden zwei maßgebliche Posten im Regionalverband nach wie vor von Bremern besetzt sein: Jurij Žigon (Jugendausschuss) und Uwe Dittmer (Sportgericht) erhielten ebenfalls das Vertrauen für drei weitere Jahre. Keine Rolle mehr spielt dagegen Björn Fecker: Der langjährige Fußballfunktionär war nach seiner Ernennung zum Finanzsenator im vergangenen Sommer von allen Posten zurückgetreten. Er wurde im Rahmen des NFV-Verbandstages aber mit der Ehrenmitgliedschaft des Verbandes ausgezeichnet.
„Wir freuen uns, haben uns aber auch ein bisschen gewundert“, sagt Spielleiter Otfried Keller zum Wechsel von Feritali Erdem. Das Talent von Union 60 tritt zukünftig nämlich für den Regionalligisten Teutonia 05 Ottensen an. Dabei war der 19-Jährige in seinem letzten A-Jugendjahr nicht allzu oft zum Einsatz in der Bremen-Liga gekommen: Insgesamt sieben Einwechslungen stehen in der Bilanz Erdems. Aber wer weiß: In Fabian Istefo war bereits 2013 ein Spieler von Union in die weite Fußballwelt gezogen, und zuletzt trat der 30-Jährige nach diversen Stationen ebenfalls für die Teutonia an.
Aufstieg für Antonia Tucholski: Die 21-jährige Schiedsrichterin vom Habenhauser FV wird zukünftig in der 2. Frauenbundesliga antreten. Nachdem sie im April bereits die Partie zwischen dem VfL Wolfsburg II und der TSG Hoffenheim II in der 2. Bundesliga geleitet hatte, wurde sie nun in den Pool der Unparteiischen dieser Spielklasse aufgenommen. Mit der Berufung Tucholskis schließt sich der Kreis überregionaler Schiedsrichter aus dem Bereich des Bremer Fußball-Verbandes: In der Bundesliga sind FIFA-Schiedsrichter Sven Jablonski (Blumenthaler SV) und Assistent Thomas Gorniak (ATSV Sebaldsbrück) im Einsatz, in der 2. Bundesliga ist der BFV mit Eric Müller (FC Union 60) als Assistenten vertreten, und in der 3. Liga tritt Christoph Kluge (SG Bremen-Ost) an der Linie an.