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Triathlöwen Für Liga zwei reicht es nicht

Grippaler Infekt, Knieprobleme, Studiumsstress: Nach diversen Ausfällen werden die Triathlöwen den Abstieg aus Liga zwei kaum noch verhindern können. Die Saison hatten sie sich ganz anders vorgestellt.
14.07.2022, 16:00 Uhr
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Für Liga zwei reicht es nicht
Von Olaf Dorow

Das Team der Bremer Triathlöwen liegt in der Tabelle der zweiten Triathlon-Bundesliga Nord auf dem 19. und damit letzten Platz. Der Rückstand ist beträchtlich, und es sind nur noch zwei der insgesamt fünf Rennen zu absolvieren. Um den Abstieg zu verhindern, müssten die Bremer gewaltig aufholen. Die letzten sechs Mannschaften steigen in die Regionalliga ab. "Wir haben uns das ein bisschen anders vorgestellt", sagt Triathlöwe Daniel Klosa. War das ein viel zu kühner Plan, in der zweiten Liga mithalten zu wollen?

Kühn war der Plan vielleicht, unrealistisch war er nicht. Die Bremer konnten nie in Bestbesetzung antreten, im Gegenteil war es fast durchweg eher eine Not- statt eine Bestbesetzung. Das wird auch an diesem Sonntag so sein, wenn in Grimma das vorletzte Rennen startet. Daniel Klosa wird zwar antreten, aber er tritt nur deswegen an, damit überhaupt genügend Teammitglieder zusammenkommen. Fünf starten, vier werden gewertet. Klosa hat nach einem grippalen Infekt einen Trainingsrückstand von rund sechs Wochen, er kann noch immer nur leichtes Training absolvieren. In einer Ausdauersportart könnte so etwas das größte Talent der Welt nicht kompensieren. Fabian Günther, neben Klosa leistungsstärkster Triathlöwe, fiel und fällt wegen Knieproblemen aus. Das Duo habe sich, sagt Klosa, zuletzt mal die Ergebnislisten und die erzielten Zeiten der Konkurrenz etwas näher angeschaut. Wären sie am Start und im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen, hätten die Bremer in der Teamwertung zwischen Rang zehn und 15  einlaufen können. Es  hätte zum Klassenerhalt reichen können.

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Klosa und Günther blieben dabei nicht die einzigen Ausfälle für eine Saison, in die die Triathlöwen ohne ihren Besten des vergangenen Jahres gehen mussten. Niklas Dellke war zum Tri-Team Hamburg gewechselt. Justus Rehkugler war im Studium in Spanien beziehungsweise der Schweiz zu sehr eingebunden. Laut Klosa blieb zu wenig Zeit für größere Trainingsumfänge. Simon David Müller, der zuletzt in Verl als einziger Triathlöwe mit Rang 30 in der Einzelwertung weiter vorne landete, stand nur ausnahmsweise mal zur Verfügung. Er studiere nur für ein Jahr in Bremen, sein Fokus liege auf der Vorbereitung für den Ironman auf Hawaii, sagt Daniel Klosa.

Der Däne Oliver Uldahl Bruun, der nach einer Anfrage des dänischen Verbandes für die Triathlöwen antritt, erwies sich in den ersten drei Rennen nicht als eine Verstärkung. Zuletzt in Verl war er zwar zweitschnellster des Bremer Teams, kam aber erst 33 Plätze nach Simon David Müller ins Ziel. "Die Rennen in der zweiten Bundesliga machen schon Spaß", sagt Daniel Klosa, "aber wir sind einfach nicht genügend Leute, um da mithalten zu können." Das Problem mit den Verletzungsproblemen: Es sind zu wenig starke Triathlöwen da, um Ausfälle von Leistungsträgern auffangen zu können.

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Der kühne Plan, nach dem voraussichtlichen Abstieg in die dritte Liga einen neuen Anlauf zu nehmen, um es erneut in die zweite Liga zu schaffen, wird wohl nicht gefasst werden. "Ich sehe nicht, wie wir weiter Zweitligist sein können", sagt Klosa. Dabei hatte die Pandemie sowieso schon Spaßverderber gespielt. Nach dem Aufstieg 2019 fielen die Rennen 2020 aus und gab es 2021 nur ein abgespecktes Programm ohne Auf- und Abstiegswertung. Zudem fiel andauernd das Schwimmen weg, mal wegen Starkregens, mal wegen Blaualgen. Schwimmen wäre die Schokoladen-Disziplin der Bremer gewesen.

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