Wenige Stunden nach seinem jüngsten großen Erfolg sitzt Christian Plump in der Lobby des Bremer Atlantic-Hotels – ein bisschen müde, aber stolz auf sich und seine Segler-Mannschaft. Seit Jahren pendelt der Nachkomme des Bremer Bankhausgründers Carl F. Plump zwischen Wien, Bremen und Mallorca. Einen Tag nach dem Sieg bei der Regatta "Trofeo S.M. Reina Sofia" im spanischen Valencia hat er beruflich in seiner Heimatstadt zu tun, bevor er sie am Abend schon wieder Richtung Österreich verlässt.
Der Eigner und Steuermann Christian Plump nennt seine Jachten seit vielen Jahren "Elena Nova" – übersetzt: neue Elena. Elena hätte eine Tochter des Ehepaars Plump heißen sollen. Da es aber zwei Söhne bekam, hatte der Papa die Idee, den Namen Elena eben auf andere Weise zu verewigen. Inzwischen kennen in den Revieren Südeuropas viele Segler den Namen der Jacht des Typs Swan 42 nur zu gut. Was vor allem daran liegt, dass Christian Plump äußerst erfolgreich in den Regatten unterwegs ist.
2017 vor Mallorca hat der dreimalige Weltmeister in verschiedenen Bootsklassen die Copa del Rey gewonnen, eine der renommiertesten Regatten im Mittelmeerraum. Jetzt triumphierte der 68-Jährige mit seiner Crew vor Valencia. Dieser Erfolg bescherte ihm den erstmals ausgefahrenen Titel "Circuito Mediterraneo de Vela" – und damit die spanische Meisterschaft, die der Gesamtbeste aus den drei Wettbewerben vor Mallorca (Platz eins bei der Palma-Vela-Regatta), vor Barcelona (Platz drei bei der Conde de Godo) und jetzt vor Valencia feiern darf.
Vor Valencia zahlte sich eine konstante Serie der "Elena Nova" aus. Das neu formierte Team um Christian Plump brachte in sieben Rennen die Platzierungen 1, 1, 1, 2, 1 und 2 – bei einer 4 als Streichergebnis – in die Wertung ein. Damit sicherte es sich in der gemeinsamen Vermessungsklasse ORC 0 und ORC 1 mit der Gesamtsumme 8 mit großem Vorsprung den Sieg vor der spanischen "Aifos" (19). „Das war eine Topleistung unseres gesamten Teams", sagt der Steuermann, "meine Crew war in jedem dieser unterschiedlichen Reviere den jeweiligen Wind- und Wellenbedingungen gewachsen." Dabei sei es nicht einfach gewesen, die Konkurrenzboote, die zum Teil mit Olympioniken und Weltmeistern besetzt waren, in Schach zu halten. Letztlich gelang das der Crew um Christian Plump souverän.
Insgesamt 109 Jachten segelten vor Valencia in verschiedenen Einheits- und Vermessungsklassen. Auch wenn seine Erfolge inzwischen fast wie eine Selbstverständlichkeit wirken, macht Christian Plump deutlich, dass sie ein Produkt anstrengender Arbeit sind. „Wir segeln die Swan 42 erst seit zwei Jahren mit einem spanischen Team", sagt er, "dank hartem Training und einem erfolgreichen Team-Building-Prozess sind wir mittlerweile gut aufgestellt.“ So hofft der 68-Jährige auch auf ein gutes Abschneiden beim Saisonabschluss und Höhepunkt des Jahres, der 41. Copa del Rey, die Ende Juli vor Palma de Mallorca beginnt. Nur zu gern würde der Bremer und Wahl-Wiener dabei seinen Triumph von 2017 wiederholen.