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DEL-Play-offs Den Pinguins droht das Aus

Bremerhavens Eishockeyteam verliert beim Titelfavoriten in München sang- und klanglos mit 0:4 und liegt in der Play-off-Serie jetzt mit 2:3 zurück. Am Sonntag steigt Spiel sechs in Fischtown.
24.03.2023, 22:31 Uhr
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Den Pinguins droht das Aus
Von Frank Büter

Jetzt stehen die Fischtown Pinguins mit dem Rücken zur Wand. In Spiel fünf der Play-off-Viertelfinalserie kassierte das Eishockeyteam aus Bremerhaven beim EHC München eine klare 0:4 (0:1, 0:3, 0:0)-Niederlage. Vor 5728 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Eisstadion waren die Pinguins dabei in allen Belangen unterlegen und verloren auch in der Höhe vollauf verdient. Die favorisierten Münchener haben damit sozusagen den ersten Matchpuck, wenn sie am Sonntag zum sechsten Spiel in der Bremerhavener Eisarena antreten (Beginn 15.15 Uhr). Nur mit einem Heimsieg dürfen die Pinguins ihrerseits noch auf ein siebtes Finalspiel und den erstmaligen Einzug in ein Halbfinale hoffen.

Dank der finanziellen Unterstützung durch die Fans und den Förderverein um den Vorsitzenden Cord Henken, die dem Team mit einer großzügigen Spende am Donnerstag kurzfristig die Anreise mit dem Flugzeug ermöglicht hatten, waren die Pinguins eigentlich ausgeruht in dieses vorentscheidende fünfte Play-off-Spiel gegangen. „Die Unterstützung in dieser Stadt ist einmalig, aber auch ein bisschen typisch für Bremerhaven", kommentierte Kapitän Jan Urbas die Aktion der Anhänger und versprach: "Unsere Fans können sich darauf verlassen, dass die Mannschaft alles geben wird, um die Fahne unserer Stadt hochzuhalten." Trotz aller Bemühungen war es am Ende ein leeres Versprechen, die Pinguins wirkten überraschend müde.

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Die erste Partie in München hatten die Pinguins noch unerwartet mit 3:1 gewonnen und dann in der heimischen Eisarena einen 3:2-Sieg nachgelegt. Beim zweiten Auswärtstrip aber hatte sich der souveräne Hauptrundensieger mit einem 7:1-Erfolg eindrucksvoll zurückgemeldet und zuletzt an diesem Mittwoch mit einem 3:1 in Bremerhaven die Serie wieder ausgeglichen. Nun also galt es für beide Teams, das Momentum auf seine Seite zu ziehen. "Am Ende des Tages sind es die Kleinigkeiten, die so ein Spiel entscheiden", sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch nach der jüngsten Heimniederlage. Und sein Münchener Pendant Don Jackson stellte bei der Pressekonferenz am Mittwoch fest: „Die Serie geht in die entscheidende Phase. Es war ein sehr enges Spiel. Und wir bereiten uns auf das nächste Spiel dieser Art vor.“

Beide Teams gingen dabei personell unverändert in die Partie, die Coaches verzichteten auf Umstellungen im Line-up. Wo es für die Pinguins zuzulegen galt, verdeutlichte ein Blick auf die Statistiken der vorangegangenen Begegnung. "Wir müssen vor allem unser Powerplay verbessern", sagte Jan Urbas, mit jetzt 290 Spielen für die Pinguins nicht nur der Rekord-Torjäger (130), sondern inzwischen auch Bremerhavens alleiniger DEL-Rekordspieler. Man habe darüber gesprochen und wolle an die ersten beiden Partien anknüpfen. Es war jedoch der Gastgeber, der den besseren Start erwischte. München machte viel Druck und schoss schon in den ersten zehn Minuten sechsmal auf Tor. Bis zur 18. Minute hielt Maxi Franzreb die Null, dann war der Pinguins-Goali zum ersten Mal geschlagen, als Yasin Ehliz in Überzahl nach Strafe gegen Antti Tyrvainen aus Nahdistanz zum 1:0 traf.

"Wir müssen noch kompakter stehen vor dem eigenen Tor und die Scheibe schneller in die neutrale Zone bringen", analysierte Pinguins-Verteidiger Moritz Wirth in der ersten Drittelpause bei Magenta-Sport. Zudem gelte es, auch selbst Akzente zu setzen und Scheiben aufs gegnerische Tor zu bringen. "Wir wollen es München schwer machen." Mit der Umsetzung klappte es aber nur bedingt. Der EHC blieb tonangebend, war spritziger und energischer. Und auch im Powerplay nach Strafe gegen Patrick Hager war Bremerhaven nicht wirklich torgefährlich. Bitter dann das Gegentor zum 0:2. Denn kaum aufs Eis zurückgekehrt, hatte EHC-Kapitän Hager nach Pass von Maximilian Dauber freie Bahn und überwand Franzreb aus spitzem Winkel (29.). Jetzt war Münchens Bann auch im Abschluss gebrochen. Ben Street erhöhte auf 3:0 (39.). Und fünf Sekunden vor der zweiten Pause legte Ben Smith das 4:0 nach. Dabei blieb es bis zum Schluss. "Wir waren von Anfang bis Ende nicht im Spiel", fasste Pinguins-Co-Trainer Alex Sulzer die enttäuschende Vorstellung treffend zusammen.

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