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Gewoba City-Triathlon Niklas Dellke ist bester Bremer Starter

Rund 750 Teilnehmer starteten beim 9. Gewoba City-Triathlon in der Überseestadt. Sie schwammen im Becken des Europahafens, fuhren mit dem Rad entlang der Nordstraße und liefen eine Runde über die Schlachte.
08.08.2021, 18:50 Uhr
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Von Stefan Freye

Die Stimmung war sehr gut – und das lag natürlich auch daran, dass überhaupt mal wieder ein Wettkampf ausgetragen wurde. Rund 750 Teilnehmer starteten beim 9. Gewoba City-Triathlon in der Überseestadt. Sie schwammen im Becken des Europahafens, fuhren mit dem Rad entlang der Nordstraße und liefen schließlich eine Runde über die Schlachte. Die Temperaturen waren angenehm, an der Unterstützung durch zahlreiche Zuschauer fehlte es auch nicht, und so störte manchmal nur der böige Wind die Athleten. Aber wie gesagt: Der ­City-Triathlon – 2020 noch in virtueller Form ausgetragen – gehört zu den wenigen Veranstaltungen, die gerade nach und nach eine sehr lange Pause ablösen.

„Ein Wettkampf ist durch nichts zu ersetzen“, meinte Niklas Dellke (Triathlöwen). Er war als Sechster der Altersklassenmeisterschaft (1,5 – 40 – 10 Km) der beste Starter aus einem Bremer Team. Der zweitplatzierte Timo Behrens ist zwar auch Bremer, tritt aber für den RSC Lüneburg an. Auf den zweiten Rang bei den Frauen lief Lea van Beek (SV Bremen 10) ein. Sie strahlte und nannte das Rennen in der Überseestadt ihren „Lieblingswettkampf“. Auch Oliver Sebrantke (LC Hansa Stuhr), dem Seriensieger des SWB-Marathons, huschte ein Lächeln über die Lippen: „Das war mal wieder ein Rennen, alle sind happy.“

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Man muss allerdings hinzufügen: Für Sebrantke selbst galt das nur bedingt. Denn bevor er das eigentlich zufriedene Fazit ziehen konnte, hatte sich der Bremer nur humpelnd fortbewegen können. Bis ins Ziel war er noch mehr schlecht als recht gelaufen, danach ging angesichts einer Oberschenkelzerrung nur noch wenig. „Aber finishen ist Pflicht“, begründete der 45-Jährige die Tortur. Er hatte es zuvor geahnt: Die Verletzung, zugezogen beim intensiven Training der letzten Wochen, konnte zu einem Problem werden. Im Wasser war noch alles okay, aber da wird der betroffene Muskel ja auch nicht übermäßig belastet. Bereits beim Lauf zur Wechselzone aber zwickte es verdächtig im hinteren Oberschenkel. „Ich habe mich dann auf dem Rad ein bisschen zurückgehalten“, so Sebrantke.

So vermochte er auf der ersten Lauf-Runde über das alte Kellogsgelände und die Schlachte noch ganz gut mitzuhalten. Aber dann: „Von einer Sekunde auf die andere ging es los“, berichtete Oliver Sebrantke. Am Ende war er froh, überhaupt ins Ziel gekommen zu sein. Dass er als 45. einlief und in seiner Altersgruppe M 45 lediglich den fünften Rang belegte, war dann auch egal. Dafür folgt nun eine verletzungsbedingte Auszeit: „Die nächsten zwei, drei Wochen werde ich viel Zeit haben.“

Dagegen musste Lea van Beek nur ein paar Momente lang verschnaufen. „Ich hatte die Mitteldistanz aus der letzten Woche noch in den Beinen und wusste, dass die Konkurrenz stark ist“, meinte die Bremerin. Diese Konkurrenz, das war Siegerin Nina Heidemann aus Viernheim, die am Ende rund anderthalb Minuten zwischen sich (2:13:35 Std.) und van Beek (2:15:04 Std.) gebracht hatte. Für die Zweitplatzierte, sie wurde hinter Heidemann auch Zweite der W 20, war damit alles in Ordnung. Selbst mit dem starken Wind in der Überseestadt konnte Lea van Beek ganz gut leben: „Das war zwar teilweise hart, aber am Ende hat der Wind auch gut geschoben.“

Niklas Dellke hatte indes angesichts der heftigen Böen gelegentlich das Gefühl, „gegen eine Wand zu fahren“. Im geschützten Becken des Europahafens sei es zwar noch ganz gut gegangen, auf dem Rad und vor allem beim Laufen habe man aber auch den Seitenwind gut spüren können. „Das war eklig“, so Dellke. Von einer starken Leistung, die ihm nach 1:59:22 Std. den sechsten Gesamtrang und den dritten Platz in der M 25 einbrachte, hielten ihn die Umstände aber nicht ab. Es ließ sich hinterher jedenfalls behaupten: Die neue Altersklasse hatte Niklas Dellke freundlich empfangen – er feierte am Sonntag seinen 25. Geburtstag.

Zum Sieger Philipp Dressel-Putz aus Plauen (1:55:33 Std.) und dessen härtesten Verfolger Timo Behrens (1:56:34 Std) fehlten Dellke am Ende aber einige Minuten. Das mag allerdings auch daran gelegen haben, dass der Bremer beim City-Triathlon erstmals über die Olympische Distanz gehen musste. Zuvor hatte er mit dem Team der Triathlöwen erst zwei Wettkämpfe über die Sprintdistanz in der 2. Bundesliga absolviert.

Zur Sache

Weitere Bremer vorne dabei

Bei den Altersklassenmeisterschaften gab es zwei weitere Top-Platzierungen für Starter aus Bremer Vereinen: In der W25 belegte Eva Marie Nora Voßhans (Triathlon Club Bremen) nach 2:27:23 Std. den zweiten Platz, und in der M30 kam Fabian Günther (Triathlöwen) in 2:01:55 Std. als Dritter ins Ziel. Die Siege im Wettkampf über die Olympische Distanz (ohne Altersklassen-Meisterschaft) gingen an Jesse Hinrichs (TC Oldenburg, 1:57:07 Std.) und Wiebke Weßels (USC Kiel, 2:36:11 Std.).

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