Seit Wochen haben sie bei Werder gesprochen und verhandelt, um Timm Dietrich (34) über die Saison hinaus zu halten. Doch jetzt ist klar: Der Cheftrainer der Handball-Zweitligafrauen wird seinen am Saisonende auslaufenden Zweijahresvertrag nicht verlängern. „An den Verhandlungen mit Werder liegt das aber nicht“, sagte Dietrich am Mittwoch im Gespräch mit dem WESER-KURIER, „in allen wesentlichen Punkten waren wir uns einig darüber, wie wir uns den Leistungshandball in Bremen in der Zukunft vorgestellt hätten.“ Seine Entscheidung, Bremen nach zwei Jahren wieder zu verlassen, sei rein privater Natur.
Als er zu Saisonbeginn länger krank war und in seinem Haus in der Nähe von Hannover bleiben musste, habe das sein berufliches Denken verändert. In Bremen arbeitet er erstmals hauptberuflich als Handballtrainer, dafür hat er seinen Job als Lehrer ruhen lassen. In Zukunft möchte er wieder näher an seinem Wohnort als Trainer wirken. Dietrich kam zur Saison 2023/24 vom Drittligisten TV Hannover-Badenstedt zu Werder. In seiner ersten Saison erreichte die Bremer Mannschaft mit dem achten Rang die beste Platzierung seit ihrer Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga.
Die laufende Saison, in der Werder in den Tabellenkeller rutschte, möchte Dietrich gerne beenden: „Auch wenn wir zu wenige Punkte geholt haben: Von den Ergebnissen her waren wir nicht chancenlos. Ich bin sicher, dass wir die nötigen Punkte holen.“ Am Wochenende hatte Werder beim 37:24 gegen Nürtingen den zweiten Saisonsieg geschafft. Dietrich betont: „Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, insbesondere weil mir ein sehr gutes Angebot zur Verlängerung meines Vertrags vorlag.“
Martin Lange, Vorsitzender Handball des SV Werder, erklärte: „Wir sind mit der bisherigen Arbeit von Timm Dietrich sehr zufrieden und haben ihm frühzeitig signalisiert, dass wir den Vertrag gerne verlängern und langfristig mit ihm zusammenarbeiten möchten. Daher bedauern wir seine Entscheidung sehr, respektieren aber natürlich die persönlichen Gründe.“ Es gehe nun darum, alle Kräfte zu mobilisieren, „um uns weiter aus der schwierigen sportlichen Situation zu kämpfen“. Die Frage, wer zur neuen Saison das Traineramt übernehme, solle frühzeitig geregelt werden.
Anne-Kathrin Laufmann, Geschäftsführerin des SV Werder, erklärte: „Timm Dietrich hat gezeigt, dass wir ihm die verantwortungsvolle Aufgabe als Cheftrainer Handball zu Recht anvertraut haben.“ Sie könne die persönlichen Gründe des Trainers aber nachvollziehen.