Erste Gespräche wurden bereits im vergangenen Jahr geführt. Doch erst jetzt folgte der Vollzug, wurde Holger Franz zum Vizepräsidenten des Bremer Fußball-Verbandes (BFV) bestellt. Kommissarisch, gewählt durch den BFV-Vorstand. Endgültig bestätigt wird der 48-Jährige auf dem Verbandstag 2019. Er folgt dann ganz offiziell auf Dieter Stumpe, der sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.
„Ich wollte erst noch einen Nachfolger für den Nordkreis finden“, begründet Holger Franz die mehrmonatige Hängepartie. Seit 2014 war er ja bereits als Vorsitzender in Bremen-Nord angetreten, und weil er die Vereine in der Heimat nicht einfach im Stich lassen wollte, sollte erst noch die zukünftige Besetzung geregelt werden. In Matthias Schmidt, dem Vorsitzenden des 1. FC Burg, wurde nun ein neuer Mann für Bremen-Nord gefunden. „Die beste Lösung“, sagt Franz.
Er selbst kann sich nun ganz den Aufgaben im „großen“ Verband widmen. Erst einmal werden sie aber intern einiges zu regeln haben. Die Kollegen Björn Fecker (Präsident) sowie die Vizepräsidenten Henry Bischoff (Finanzen) und Michael Grell (IT und Schiedsrichter) haben jeweils eigene Aufgabengebiete. Weil sich das Profil des Holger Franz aber vom dem seines Vorgängers Dieter Stumpe unterscheidet, könnten sich ein paar Veränderungen ergeben. Ganz unabhängig davon hat der neue Vizepräsident aber schon eine genaue Vorstellungen, wie er sein Amt angehen möchte.
BFV: Trainerwechsel, Rassismusvorwürfe
„Ich will den Dialog mit den Vereinen intensivieren“, betont Franz. Dazu wird er nach wie vor regelmäßig auf den Plätzen der Stadt unterwegs sein. Der neue BFV-Funktionär weiß, dass zuletzt einiges schief gelaufen ist und die Bremen-Liga angesichts mehrerer Trainerwechsel und Rassismusvorwürfen „keine Werbung“ gemacht hat. „Aber Fußball hat mit Menschen zu tun, und dann passieren solche Dinge“, sagt Holger Franz. Nicht nachvollziehen kann er dagegen, dass angesichts der turbulenten Ereignisse der letzten Monate immer mal nach dem BFV gerufen wurde: „Du kannst als Verband gar nicht eingreifen, wenn die Vereine durch gewählte Vertreter agieren.“
Ein „Ansprechpartner“ möchte er gleichwohl sein, ebenso regelmäßig die Ausschüsse im BFV besuchen, um über die Basisarbeit informiert zu sein. Holger Franz war ja auch nicht immer ein Verbandsfunktionär. Im Gegenteil. Bereits 1988 begann seine Karriere als Ehrenamtler beim 1. FC Burg, und 1999 folgte der Wechsel zur SG Aumund-Vegesack. Bis zum vergangenen Sommer war Franz dort als Sport- und Pressewart aktiv. Nun ruht die Arbeit für den Verein, sie hätte sich nicht vertragen mit dem Amt des BFV-Vize. Lediglich die diversen Projekte der SAV, etwa mit dem SOS-Kinderdorf oder Geflüchteten, möchte Holger Franz auch weiterhin betreuen. Und daneben noch eine ganze Menge in seiner neuen Funktion erreichen.