Eine ordentliche Portion Spielglück und eine gute Defensive reichten den Fußballern des Bremer SV zu drei wichtigen Punkten im Abstiegskampf der Regionalliga Nord: Nach dem 3:1 (1:1)-Erfolg beim SSV Jeddeloh hat sich das Team von Sebastian Kmiec ein bisschen Luft verschafft und vorerst den 13. Platz der Spielklasse übernommen.
Das war mal ein Auftakt: Bereits in der ersten Spielminute hatte Nikky Goguadze nach einem Fehler der SSV-Abwehr aus rund 20 Metern zum 1:0 für den Bremer SV getroffen. Ausgerechnet in diesem Abstiegsgipfel gelangte der Gast also ziemlich früh in Führung. Ein Sieg gegen den Tabellennachbarn – das war ja vorher klar – hätte die Position des BSV deutlich verbessert, wäre der SSV doch gleich um sieben Punkte distanziert worden. Dieser SSV war als 15. angetreten, belegte also den regulären Relegationsrang. Er führt im besten Fall zu einem Spiel gegen den Vizemeister der Oberliga Niedersachsen. Kommt der VfB Lübeck dagegen aus der 3. Liga zurück und gelingt dem Meister der Regionalliga Nord nicht der Aufstieg in diese Spielklasse, muss allerdings der 14. in die Relegationsspiele.
Ausgleich per Kopf
Das wissen sie beim Bremer SV. Aber natürlich ist man auch beim SSV Jeddeloh über die kommende Abstiegskonstellation informiert. Der seit sechs Partien sieglose Gastgeber wusste also: Wenn noch etwas gehen soll in Richtung Klassenerhalt, müssten gegen den Gast aus Bremen wohl besser drei Punkte her. Das merkte man dem engagierten SSV an. Er verriet in den folgenden Minuten so gar keine Verunsicherung, sondern trat ziemlich souverän und auch dominant auf. Ein Schuss von Tim Janßen, den Andrea Hoxha zur Ecke abwehrte, markierte die erste gute Möglichkeit der Jeddeloher (13.). Keine drei Minuten später hatten sie denn auch fast folgerichtig den Ausgleich erzielt: Simon Brinkmann stiegt höher als alle Bremer und köpfe unhaltbar zum 1:1 ein.
Das war nach dem Geschmack der meisten unter den 525 Zuschauern, und es ging zur Freude der SSV-Anhänger auch so weiter. Den guten Chancen für Willem-Hendrik Hoffrogge (23., 30.) hatte der Bremer SV lediglich einen deutlich verzogenen Abschluss durch Herdi Bukusu entgegenzusetzen (45.). Was die Bremer allerdings auch in dieser Phase auszeichnete: Sie standen gut und verteidigten die allermeisten Angriffe des Gegners. Darauf sollte es später noch sehr ankommen. Denn auch nach dem Wechsel hatte der SSV das Spiel zunächst dominiert. Ein kapitaler Fehler von Manasse Fionouke, dessen Rückpass auf Hoxha komplett missriet, leitete eine Großchance für Brinkmann ein, die der Bremer Schlussmann gerade noch entschärfte (52.).
Justin Bretgeld sorgt für die Entscheidung
Die Entscheidung fiel, weil auf der anderen Seite der Schlussmann des Gegners patzte, und zwar in einem recht ungewöhnlichen Ausmaß: Als er einen Rückpass ins Feld schlagen wollte, verpasste Felix Bohe den offenbar versprungenen Ball, und so trudelte das nur touchierte Spielgerät aufreizend langsam über die Torlinie. Das war ein Schock, von dem sich der bis dato durchaus ansprechende Gastgeber nicht mehr erholte. Im Gegenteil: Dank eines energischen Einsatzes legte Justin Bretgeld wenige Minuten später zum Endstand nach.