Die dritte Niederlage in Folge war unnötig, mal wieder. „Die klar bessere Mannschaft hat verloren“, meinte Ralf Voigt nach dem 0:1 (0:0) des Bremer SV bei Blau-Weiß Lohne. Der Sportliche Leiter sah sich allein durch die schwache Chancenverwertung im ersten Durchgang zu diesem Fazit veranlasst: „Da müssen wir mindestens zwei Tore schießen.“
Beim Schlusspfiff war rund die Hälfte der BSV-Kicker ebenso enttäuscht wie kraftlos zu Boden gesunken. In der zweiten Hälfte hatte nur wenig auf eine Niederlage hingedeutet. Rund 30 Minuten lang passierte nichts. Doch dann entwickelte die Partie eine Dynamik, die ihr kaum noch zugetraut worden war. Es hatte mit einem Bremer Konter begonnen, Sadrak Nankishi war gerade in Höhe der Mittellinie, als er von Marek Jannsen mittels eines taktischen Fouls gestoppt wurde (78.). Die Gelbe Karte für den Lohner war damit besiegelt. Aber danach geriet der Bremer noch irgendwie mit seinem Gegner aneinander, und so wurde auch Nankishi verwarnt, bereits zum zweiten Mal in diesem Spiel.
Angesichts der Gelb-Roten Karte gegen den Stürmer musste der Gast die Partie also in Unterzahl bestreiten. Vielleicht lag es daran, dass Blau-Weiß Lohne wenige Minuten später zum Tor des Tages kommen sollte. In jeden Fall spielte ein unglückliches Abwehrverhalten eine Rolle: Der kleine Allah Aid Hamid verlor das Kopfballduell mit Thorsten Tönnies, Dylan Burke verpasste die Vorlage, und so gelangte der Ball zu Christopher Schepp, der aus zwölf Metern einschoss und die BSV-Niederlage besiegelte.
In der ersten Halbzeit hatte der Bremer SV dagegen ein deutliches Chancenplus besessen. Zwar war der Gastgeber zunächst etwas aktiver aufgetreten und so zur ein oder anderen Offensivszene gekommen. Doch nach rund einer halben Stunde hatte sich der Angriff des BSV sortiert, und entsprechend vielversprechend verliefen die Konter des Gastes. Zunächst verzog Lamine Diop auf spitzem Winkel nur knapp (26.), dann spielte er Mats Kaiser herrlich frei, aber dessen 18 Meterschuss wurde von BWL-Keeper Marko Dedovic mittels einer starken Parade entschärft (31.). Der Schlussmann der Platzherren stand auch wenige Minuten später im Zentrum des Geschehens, als er gegen den ungehindert auf ihn zulaufenden Nikky Goguadze ebenfalls sein ganzes Können aufbieten musste (34.). Weniger gefordert wurde Dedovic beim Kopfball von Diop, der nach einer Ecke nicht den nötigen Druck auf den Ball bekam (36.).
Den Schlusspunkt in der ersten Hälfte hatte allerdings der Gastgeber besessen, nämlich durch Marek Janssen, der Damian Schobert mit einem Schuss aus zehn Metern zu einer Parade zwang (41.). Mit dem Pausenpfiff hatten sich die nennenswerten Szenen allerdings nicht erschöpft: Aufgebracht durch ein Foul an einem seiner Spieler stürmte Lohnes Trainer Henning Rießelmann anschließend auf die Bremer Bank zu. Dabei vergriff er sich offenbar derartig im Ton, dass Schiedsrichter Niklas Olle (Wolfenbüttel) ihm die Rote Karte zeigte.