Benjamin Eta (42) saß bis zum vergangenen Sommer beim Bremer SV auf der Bank. Nachdem er rund ein halbes Jahr ohne Traineramt war, schloss sich der A-Lizenzinhaber im Januar dem SC Weiche Flensburg an. Als dessen Coach kehrt Eta nun zum Regionalliga-Spiel bei Werders U23 (Sa., 14 Uhr) zurück.
Herr Eta, Sie werden an diesem Sonnabend erstmals in Bremen auf der Bank eines Regionalligisten sitzen. Mit welchen Gefühlen?
Benjamin Eta: Das ist schwer zu sagen. Ich habe einfach Bock auf dieses Spiel, wie auf jedes andere auch. Aber es gibt schon viele Freunde, die kommen werden, und das ist natürlich cool. Ich werde danach auch in Bremen bleiben und die Zeit hier genießen.
Sie hatten die Entscheidung von der weiteren Zusammenarbeit mit dem BSV vor rund einem Jahr vom Aufstieg abhängig gemacht. Darauf wollte sich der Verein nicht einlassen, und so trennten sich die Wege trotz des gelungenen Aufstiegs. Wird Ihre Rückkehr mit Weiche Flensburg nicht von Genugtuung begleitet?
Nein, überhaupt nicht. Hätte ich dem Bremer SV frühzeitig zugesagt, wäre ich heute ein Regionalligatrainer beim BSV. Es war ja letztlich meine Entscheidung. So ist doch alles gut: Der BSV hat Chancen auf den Klassenerhalt und ich in Weiche einen tollen Verein gefunden. Da gibt es keinen Groll.
Von außen betrachtet liegen Welten zwischen dem Neuling Bremer SV und den ambitionierten Flensburgern. Wie ist es auch Ihrer Sicht?
Der SC Weiche ist als gestandener Regionalligist natürlich viel weiter. Da sind viele andere Dinge möglich. Viele Spieler spielen nur Fußball und haben dadurch einen besseren Fokus. Wir trainieren einmal die Woche vormittags und öfters am Nachmittag. Es ist schon ein anderes Lebensgefühl, am frühen Abend zu Hause zu sein, und ein großer Unterschied.
Und was macht mehr Spaß?
Hier in Flensburg macht es schon mehr Spaß, da man mehr Zeit hat, die man in den Fußball investieren kann. Beim BSV hatte ich ja noch nebenbei gearbeitet und mich um andere Dinge gekümmert.
Die U23 des SV Werder entpuppte sich zuletzt als Wundertüte, immer abhängig von den zur Verfügung stehenden Spielern. Wissen Sie, was Sie auf Platz 11 erwartet?
Es ist tatsächlich so: Man weiß nicht, wer auf dem Feld steht. Für mich macht zum Beispiel Dikeni Salifou einen großen Unterschied. Trotzdem hat Werder ein brutal gutes Umschaltspiel mit Spielern wie Jascha Brandt oder Jannik Ehlers. Doch um zu wissen, was ich erwarte, müsste ich schon die Aufstellung kennen.