Als der letzte Takt getanzt war, stand sogar Joachim Llambi auf. Den ansonsten so kritischen, eher reservierten Juror hielt es nicht mehr auf seinem Sitz. Zsolt Sandor Cseke und seine Promi-Dame Janin Ullmann hatten soeben die Bühne gerockt und bei der siebten Liveshow mit ihrem Charleston zum Titel "Bei mir bist du schön" von The Andrew Sisters das Publikum und auch die Let's-Dance-Jury begeistert. Der Lohn waren stehende Ovationen und ganz viel Lob. Motsi Mabuse fand die Präsentation "unglaublich und grandios", Jorge Gonzalez fand es gar "sensationell". Und Llambi? Der grinste nur und sagte: "Das war richtig gut!"
Llambis Worte waren gewissermaßen der Ritterschlag für den Debütanten Cseke. In der 15. Staffel von Let's Dance ist der Tänzer vom Grün-Gold-Club Bremen erstmals Teil der Show. Und er hat mit seiner Partnerin Janin Ullmann seit dem Showstart am 18. Februar bereits viel erlebt und viel erreicht. Gleich zweimal haben Cseke und die Moderatorin Ullmann schon die Höchstpunktzahl 30 erreicht: einmal für ihre filmreife Showdarbietung zum besagten Charleston, einmal auch für ihren Contemporary in Liveshow Nummer drei. Dazu gab es für das Paar noch sehr hohe Noten für den Salsa (29 Punkte) und den Langsamen Walzer (28).
Sieben der anfänglich 14 Paare sind inzwischen ausgeschieden – Cseke/Ullmann aber sind noch dabei und dürfen auf den Gewinn des Titels "Dancing Star 2022" hoffen. Die Let's-Dance-Teilnahme bedeutet für Cseke als Profitänzer in erster Linie eines: viel Arbeit. Der gebürtige Rumäne muss mit seiner Partnerin Woche für Woche für einen neuen Tanz eine neue Choreografie erarbeiten und eine neue Darbietung inszenieren. Das Paar trainiert dafür fast täglich. Manchmal in Hamburg, Ullmanns Lebensmittelpunkt, zumeist aber am Senderstandort in Köln. "Acht Stunden inklusive Mittagspause", sagt Cseke, "das ziehen wir durch". Janin Ullmann sei dabei unheimlich fleißig, "sie gibt richtig Gas".
Hohe Erwartungen
Die bisher erzielten Ergebnisse sind für den Bremer dabei Ansporn und Verpflichtung zugleich. "Das motiviert uns", sagt der 34-Jährige. Aber zugleich nehme dadurch der Druck zu, "die Erwartungen sind gestiegen". Für ihn als Coach bedeutet das: "Auch wir müssen uns steigern." Zsolt Sandor Cseke hebt deshalb die Messlatte an. Er steigert das Niveau von Tanz zu Tanz, von Show zu Show. Er feilt an Ausdruck, Technik, Bewegung und Schrittkombinationen. Partnerin Ullmann zieht voll mit und verdient sich so den Respekt ihres Coaches. "Am Anfang war Janin noch etwas zögerlich, jetzt aber vertraut sie mir. Sie hat echt Talent und bekommt das alles auch sehr gut hin", schildert Cseke. "Wir haben unseren gemeinsamen Rhythmus gefunden – und wir haben viel Spaß dabei."
Die Profitänzerrolle mit all ihren Anforderungen sei dabei auch für ihn durchaus eine Herausforderung und kein Vergleich zum Unterricht in der Tanzschule, wo man für eineinhalb Stunden ein Turnierpaar trainiert, sagt der Bremer. "Das hier ist harte Arbeit." Schließlich wolle man Woche für Woche das Beste geben und die Zuschauer für den Tanzsport begeistern. "Wir wollen die Leute glücklich machen", erklärt Zsolt Sandor Cseke. "Wir wollen eine unterhaltsame Show bieten und in dieser schweren Zeit ein wenig Licht in die Welt bringen."
Reaktion von Zuschauern
Bisher ist das dem Duo mit seinen Darbietungen ganz gut gelungen. Klar gab es auch mal kritische Töne, etwa seitens der Jury, doch das müsse man eben annehmen, so Cseke. Aber es gab halt auch schon sehr viel Applaus, anerkennende Rückmeldungen in den sozialen Netzwerken und sogar echte Fanpost im Briefkasten. "Wir lesen alle Kommentare und Nachrichten gemeinsam", erzählt Cseke. "Wir sprechen darüber, freuen uns darüber und lachen auch mal darüber", so der Bremer mit Blick auf seine Partnerin, die er als "sehr netten und kommunikativen Menschen" beschreibt.
In den Mittagspausen, wenn das Tanzpaar mal eben eine Kleinigkeit essen geht, kommt es inzwischen immer häufiger vor, dass Janin Ullmann und Zsolt Sandor Cseke von den Leuten auf der Straße erkannt werden. "Es ist schon ungewohnt, wenn man einfach so angesprochen und um ein Foto gebeten wird", sagt Cseke. Aber natürlich erfülle man solche Wünsche gerne. Der Grün-Gold-Tänzer hat akzeptiert, dass Öffentlichkeit bei diesem Showformat dazu gehört. Dass die Schicksale der Prominenten, aber eben auch die Geschichten der Profitänzer gefragt sind. Stichwort "Klatsch und Tratsch". So war zwischenzeitlich auch Csekes Liebesbeziehung mit seiner langjährigen Bremer Tanzpartnerin Malika Dzumaev in den Schlagzeilen zu finden.
Weil Karfreitag ein Ruhetag ist, hatten die Let's-Dance-Teilnehmer nun über Ostern ein paar Tage frei. Cseke hat diese freie Zeit mit Malika in Bremen verbracht. Ein Spaziergang an der Weser, ein bisschen Radfahren, ein Eis essen: Entspannung war angesagt, ehe am Dienstag die Vorbereitung für die nächste Liveshow an diesem Freitag um 20.15 Uhr begonnen hat. "Wir müssen wieder in sehr kurzer Zeit viele Schritte lernen, das wird wieder eine Herausforderung für uns", weiß Zsolt Sandor Cseke. Die Show geht weiter. Und solange der strenge Herr Llambi am Ende ihrer Darbietung Beifall klatscht und bestenfalls sogar aufsteht, ist die Show für Cseke und seine Partnerin Janin Ullmann nicht vorbei. Das Show-Finale findet am 20. Mai statt, "und da möchten wir gerne dabei sein", sagt Zsolt Sandor Cseke. "Ich hoffe, dass es klappt."