Die neudeutsche Bezeichnung war: "Wir wollten einen Gegenmove machen." So sagte es Ingo Gösling, einer der Geschäftsführer des Bremer Sixdays-Veranstalters ESN. Ins Nicht-Neudeutsche übersetzt, heißt das Wort: Gegenbewegung. Es soll im besten Fall einen Trend stoppen und Leute in Bewegung bringen. Oder auch ins Staunen und Bewundern. Zum Beispiel kommentierte Radsprinter Robert Förstemann, der in jüngst in Paris als Pilot des sehbehinderten Zeitfahrers Thomas Ulbricht eine paralympische Bronzemedaille gewann und seit Dienstag offizieller Sixdays-Botschafter ist: "Überall steigen die Preise, aber hier werden sie halbiert!"

Die Sixdays-Manager Ingo Gösling, Mario Roggow und Erik Weißpfennig (v.l.) haben den erfolgreichen Radsprinter Robert Förstemann in die Mitte genommen. Seit Dienstag ist Förstemann offizieller Sixdays-Botschafter.
Es geht um die Preisgestaltung für die Bremer Sixdays, die seit dem Re-Start im Januar 2024 nicht mehr sechs, sondern vier Tage lang sind. Die 2025er Veranstaltung findet vom 10. bis 13. Januar 2025 statt. Im Januar 2024 hatten die Tickets für die traditionelle Kombination von rasanter Raserei auf der Bahn und fröhlicher Sause drumherum an den vier Tagen von Freitag bis Montag drei unterschiedliche Preise. Am Freitag und Sonnabend kam man für 29,90 Euro in die ÖVB-Arena, am Sonntag für 19,90 Euro und am Montag für 39,90 Euro. Der Aufschlag fürs Finale wurde damit erklärt, dass nach der letzten wilden Jagd auf der Bahn in Halle 1 noch nicht Schluss war. Es wurde nach der Siegerehrung noch ein Ben-Zucker-Konzert angeboten.
"Wir waren sehr zufrieden mit dem Zuspruch, aber wir wollen noch mehr Interessierten ein preiswertes Angebot machen", sagte ESN-Geschäftsführer und –Sportchef Erik Weißpfennig. Die Idee von unterschiedlichen Preisen für diejenigen, die nur den Sport beziehungsweise diejenigen, die nur die Show sehen wollen, verwarf man. Und entschied sich für einen gesenkten Einheitspreis. Die Bremer Sixdays 2025 kosten jetzt an allen vier Tagen jeweils 19,90 Euro. "Wir haben natürlich die Hoffnung, dass wir dadurch noch mehr Leute in die Halle bekommen", sagte Ingo Gösling, der bei der ESN für die Finanzen zuständig ist. Robert Förstemann, der am Dienstag seine Paralympics-Medaille nach Bremen mitgebracht hatte, sagte: "Rad-Stars bewundern und ausgiebig feiern können, und das für knapp 20 Euro – das ist schon toll. Wenn ich in Berlin nur in einen Klub gehe, zahle ich schon mal 30 Euro!"