Daniel Dingis und Alessia Gigli waren am Ende "einfach nur happy". Bis in die dritte Runde haben sie sich vorgetanzt bei der Weltmeisterschaft der Hauptgruppe S Latein im chinesischen Wuxi und im Gesamtklassement unter 88 Paaren schließlich Platz 22 erreicht. Das Duo vom Grün-Gold-Club Bremen hat sich dabei an diesem Freitag sehr gut präsentiert und sein Level abgerufen, das allein sorgte nach den intensiven Wochen der Vorbereitung schon für große Zufriedenheit. "Besser hätten sie nicht tanzen können", sagte ihr Trainer Roberto Albanese. Jetzt gelte es, sich in den nächsten Jahren Schritt für Schritt weiter nach vorne zu arbeiten.
Für das Grün-Gold-Paar war diese WM-Teilnahme eine Premiere. Nach zwei vierten Plätzen in den Vorjahren hatten Daniel Dingis und Alessia Gigli im März dieses Jahres bei der deutschen Meisterschaft der Hauptgruppe S Latein in Bernau den zweiten Platz belegt und bei der Siegerehrung erstmals das Treppchen besteigen dürfen. Die Silbermedaille bedeutete zugleich die Qualifikation für diese Weltmeisterschaft. Und dieser WM-Start am Freitag war nun das vorläufige Highlight ihrer Karriere. „Eine Weltmeisterschaft ist etwas sehr Großes", sagte Dingis dem WESER-KURIER. "Für uns war es eine Ehre, Deutschland auf dieser Ebene vertreten zu dürfen."
Die WM-Neulinge haben also ihre Feuertaufe bestanden. Sie haben ihre ersten Erfahrungen bei so einem großen Ereignis gesammelt – und sie haben trotz Jetlag, Nervosität und unruhigem Schlaf in der Nacht zuvor im Rahmen ihrer Möglichkeiten abgeliefert. "Wir haben die Intensität von Anfang an hochgehalten und jeden Tanz genossen", sagte Daniel Dingis. "Wir wollten unter die besten 24 – das haben wir geschafft", sagte Alessia Gigli. In der Weltrangliste steht das Paar aktuell auf Platz 17 – diese Platzierung hätten die Bremer gerne auch bei der WM bestätigt. Das Semifinale der Top-Zwölf sei zwar nicht realistisch gewesen, aber man habe sich insgeheim schon gewünscht, dass es etwas weiter nach vorne geht, sagte Daniel Dingis.
Die Leistungsdichte in diesem 24er-Feld war indes sehr eng, "da können kleine Unterschiede schon viele Plätze ausmachen", sagte Albanese. "Die Konkurrenz ist heftig", sagte auch Grün-Gold-Präsident Jens Steinmann. "Die Paare, die hier das Halbfinale erreicht haben, sind alle richtig gut und schon seit vielen Jahren dabei." Rang 22 bei dieser Premiere sei für das Grün-Gold-Paar also als Ergebnis unterm Strich völlig okay, betonte Dingis. "In den nächsten Jahren wollen wir das Ergebnis dann aber verbessern."
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt dem Bremer Paar jetzt nicht. Denn schon an diesem Sonntag wartet ab 11 Uhr Ortszeit in Wuxi mit dem WDSF Grand Slam die nächste Herausforderung auf Daniel Dingis und Alessia Gigli. Bei einer WM ist die Zahl der Starter pro Nation auf zwei limitiert, weitere zwölf Plätze werden noch über Ranglisten vergeben. Bei diesem Grand Slam aber trifft sich tatsächlich die komplette Weltelite, da pro Land mehr Teilnehmer zugelassen sind. 210 Paare haben für dieses Turnier gemeldet, alle mit dem Ziel, Punkte für die Weltrangliste zu sammeln. "Die ganze Szene ist da", sagte Daniel Dingis. "Erst die WM, jetzt der Grand Slam – das ist ein Knaller-Wochenende!"