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Hockey-WM der U21 Zwei Bremerinnen gewinnen Silber

Mali Wichmann und Lena Frerichs haben bei der Hockey-Weltmeisterschaft der U21 in Südafrika die Silbermedaille gewonnen. So haben die beiden Bremerinnen das Turnier erlebt.
13.04.2022, 18:00 Uhr
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Zwei Bremerinnen gewinnen Silber
Von Frank Büter

Mali Wichmann brachte es auf den Punkt: „Wir haben nicht etwa Gold verloren, sondern eine Silbermedaille gewonnen.“ Mit 1:3 hatte sich die deutsche Hockey-Nationalmannschaft am Dienstag im Finale der U 21-Weltmeisterschaft den überlegenen Juniorinnen aus den Niederlanden geschlagen geben müssen, doch die Enttäuschung war schnell raus aus den Köpfen. Auch bei den Bremerinnen Mali Wichmann und Lena Frerichs, die Teil des Aufgebots waren, das den Deutschen Hockey-Bund (DHB) bei diesen Titelkämpfen in Südafrika vertreten hat.

Eine „coole Erfahrung“ sei dieses Turnier gewesen, sagte Lena Frerichs. Die 18-jährige Mittelfeldstrategin des Zweitligaspitzenreiters Bremer HC hatte als jüngste Spielerin im Team von Bundestrainer Akim Bouchouchi in der Gruppenphase zwei Partien bestreiten dürfen und war gegen Indien (1:2) und Wales (8:0) zum Einsatz gekommen. Sich dabei auf hohem Niveau gegen ältere und zum Teil körperlich stärkere Spielerinnen behaupten zu müssen, habe ihr sehr viel gebracht, betonte Frerichs.

Mit der deutschen U 19-Auswahl hatte die angehende Abiturientin im vergangenen Sommer in Valencia den EM-Titel gewonnen, nun also gab es WM-Silber mit der U 21. Auch wenn Frerichs Rolle im Team nicht vergleichbar war mit der als Leistungsträgerin beim EM-Triumph im Vorjahr, so ist der fast dreiwöchige Trip in den 120 Kilometer südwestlich von Johannesburg liegenden Spielort Potchefstroom doch ein weiterer Meilenstein in der Karriere der jungen Bremerin. Sie habe viel lernen und dem Team auch von außen helfen können, erklärte Frerichs nach einer Turnierreise, die wie schon andere zuvor unter dem Einfluss von Corona stand.

Ausflüge waren für die teilnehmenden Nationen kaum möglich, immerhin stand für Torfrau Wichmann und Co. zur Abwechslung auch mal eine Safari auf dem Tagesplan. Ansonsten verlebte das deutsche Team die Tage sehr abgeschottet, der Bewegungsradius beschränkte sich auf das Hotel, das Trainingsgelände und das Stadion. Deutschland war dabei zwar im selben Hotel untergebracht wie die Konkurrenz aus England und Irland, die DHB-Auswahl hatte dort aber eine komplette Etage mit Aufenthalts- und Essensraum für sich. Überdies waren bei den Spielen keine Zuschauer zugelassen. Auf den Rängen tummelten sich lediglich mitgereiste Eltern und Verwandte sowie Aktive und Betreuer der jeweils spielfreien Teams.

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Für Lena Frerichs war die Freizeitgestaltung während des WM-Turniers indes kein Problem. Direkt nach Ostern muss sie ihre Vorabi-Klausur in Mathe nachschreiben, danach folgen für die Schülerin der Sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße die schriftlichen Abiturprüfungen. „Wir konnten ja ohnehin kaum raus, deshalb habe ich mein Bestes gegeben und viel gelernt“, sagte Frerichs, die an diesem Donnerstagvormittag wieder in Bremen zurückerwartet wird. Wirklich Zeit zum Entspannen hat sie dann aber nicht. Am Osterwochenende reist Frerichs mit dem Bremer HC zu einem zweitägigen Vorbereitungsturnier nach Mülheim. Sie wolle so schnell wie möglich wieder ins Team reinfinden, sagte Frerichs. Denn nur eine Woche später startet der BHC in die Rückrunde der 2. Bundesliga, wo es für das Team von Trainer Martin Schultze darum geht, die letzten Schritte in Richtung Erstligaaufstieg zu machen.

Deutlich entspannter wird Mali Wichmann die kommenden Tage verbringen. Am Mittwochabend ist die 21-Jährige gemeinsam mit ihren Eltern vom Spielort Potchefstroom weitergeflogen nach Kapstadt und wird sich nun an der Südspitze Afrikas noch ein paar Tage Urlaub gönnen. „Ich freue mich darauf, vor dem Rückrundenstart noch mal kurz den Kopf freizubekommen“, sagte Mali Wichmann nach ihrem letzten Turnier in diesem Altersbereich. Ein Turnier, das für sie noch einmal viele neue Eindrücke zu bieten hatte. Die seit Sommer 2019 für den Hamburger Erstligisten Club an der Alster spielende Psychologiestudentin stand in allen sechs Spielen im Tor der deutschen Auswahl und wurde nur im Halbfinale gegen England (Endstand 8:0) im Schlussviertel einmal ausgewechselt.

Mit ihren Auftritten im Turnierverlauf sei sie überwiegend zufrieden gewesen, sagte die Torhüterin – um dann anzumerken: „Im Finale hätte ich mir einen überragenden Tag gewünscht, dann hätte ich der Mannschaft vielleicht noch zum Sieg verhelfen können.“ An ihrer Leistung gab es indes überhaupt nichts auszusetzen. Das sah auch die Turnierleitung so, die Mali Wichmann im Anschluss als beste Torhüterin dieser Weltmeisterschaft ausgezeichnet hat. Ein krasser Moment sei das gewesen, sagte Wichmann nach der Pokalübergabe. „Es ist toll, dass meine Leistung so anerkannt wurde.“ Ohnehin habe sie viele anerkennende Zuschriften und Glückwünsche in den sozialen Medien erhalten, „viele haben während der WM an uns gedacht und sich mit uns gefreut“, so Mali Wichmann. Gefreut über eine gewonnene Silbermedaille.

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