Sprachförderbedarf ist für Bremen seit Jahren ein Riesen-Thema. Grundschüler, die kaum dem Unterricht folgen können, Fünftklässler mit massiven Problemen beim Lesen, das gehört zum Schulalltag. In benachteiligten Stadtteilen hat oft nicht eine Minderheit, sondern die Mehrheit der Kinder Sprachschwierigkeiten. Viele Eltern sind keine Muttersprachler. Andere haben es selbst nicht erlebt, dass ihnen als Kind vorgelesen wurde. Da man Eltern nicht zum Vorlesen zwingen kann, bleibt dem Staat vor allem der Versuch, die Defizite über Kitas und Schulen auszugleichen.
Lücke im Personal
Wer das ernst meint, dem muss klar sein: Kinder mit Nachholbedarf brauchen besonders viel persönliche Aufmerksamkeit. Und die kann es nur in kleinen Gruppen geben. Für kleinere Gruppen aber braucht es mehr Personal. Die Bremer Koalition hat sich vorgenommen, in armen Stadtteilen zwei Fachkräfte in jede Grundschulklasse zu bringen. Dieser Plan war zuletzt aber von Haushaltseinschnitten bedroht. Offen ist noch, was davon tatsächlich übrig bleiben wird.