Das hört sich doch gut an: Staat und Private ziehen in Bremen an einem Strang, wenn es darum geht, die Bevölkerung möglichst schnell gegen Corona zu impfen. Bravo! möchte man rufen, auch wenn diese Beziehung zunächst unter Störungen litt. Die von den Linken geführte Gesundheitsbehörde hat gewaltig geschluckt, als der Unternehmer Kurt Zech um die Ecke kam und eine Ansage machte: Zehnmal mehr Impfungen pro Tag als bisher von der Behörde geplant, ein ausgeklügeltes Konzept für die Massenabfertigung in den Messehallen. Ich kann's, hieß das. Und natürlich fühlte sich die Gesundheitssenatorin überrumpelt und in die Ecke gestellt.
Dieser Zwist scheint ausgeräumt. Den Hut hat allein die Senatorin auf, ganz klar. Sie ist am Ende aber souverän genug und politisch sicherlich auch klug beraten, das großzügige Angebot der Firmen anzunehmen, zu denen nicht nur Zech gehört. Angesichts der ernsten Lage müssen gewisse Befindlichkeiten beiseite rücken, damit schnell und wirksam geholfen werden kann.