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Bildungspolitik Stadt prüft Bau einer mobilen Sporthalle

Im Bremer Westen haben sich 13 Schulleitungen mit einem offenen Brief an die Bildungssenatorin gewandt. Wenn nicht zum kommenden Schuljahr eine neue Schulturnhalle steht, befürchten sie massive Probleme.
09.12.2018, 16:35 Uhr
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Stadt prüft Bau einer mobilen Sporthalle
Von Anne Gerling

Erstmals könnte demnächst in Bremen eine mobile Sporthalle aufgebaut werden. Bei Immobilien Bremen (IB) wird demnach aktuell geprüft, ob eine solche Interimshalle als Zwischenlösung infrage käme, um das Schulsportangebot in Gröpelingen und Oslebshausen aufrechterhalten zu können. Das bestätigt Annette Kemp, Sprecherin von Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD), dem WESER-KURIER. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen.

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Schon seit Längerem fehlt es im Bremer Westen bekanntlich an Hallenkapazitäten; insbesondere, nachdem vor zwei Jahren die neue Sporthalle der Oberschule im Park durch ein Feuer komplett zerstört worden war. Der Neubau ist beschlossen, die Suche nach einem geeigneten Standort aber zieht sich aus verschiedenen Gründen in die Länge. An vier weiteren Grund- und Oberschulen sollen Hallen neu gebaut oder saniert werden, wodurch Engpässe praktisch programmiert sind.

Vor diesem Hintergrund haben sich nun die Leitungen von 13 Schulen aus Walle, Gröpelingen und Grambke sowie der Elternverbund Eltern-Bremen-West mit einem offenen Brief an die Bildungssenatorin gewandt. Sie fordern eindringlich den zeitnahen Bau einer mobilen Sporthalle. Zum kommenden Schuljahr bräuchten die Gröpelinger Grund- und Oberschulen dringend eine verlässliche Übergangslösung, so die Unterzeichner. Und weiter: Ohne eine Übergangshalle werde es im Stadtteil zu starken Einschränkungen und definitiv auch zu einem Stundenausfall im Schulsport kommen.

Unterstützung für die Forderung der Schulleiter

Auch im Fachausschuss „Kinder, Bildung und Sport“ des Gröpelinger Beirats war bereits mehrfach über mögliche Übergangslösungen diskutiert worden. Unter anderem hatte ein Bremer Unternehmer den Umbau einer alten Industriehalle im Oslebshauser Gewerbegebiet angeboten. Auch diese Variante wird derzeit noch im Bildungsressort geprüft. Der Weg zu dieser Gewerbehalle ist allerdings nach Ansicht der Ortspolitiker für die Schüler der meisten Schulen im Stadtteil deutlich zu weit.

Sie unterstützen deshalb nun die Forderung der Schulleiter und plädieren für einen Hallen-Mobilbau, den der Sportverein Grambke-Oslebshausen (SVGO) vor einiger Zeit ins Spiel gebracht hatte. Denn auch der Verein – dem neben der abgebrannten Halle der Schule im Park auch die marode Föhrenbrokhalle und die wegen Sanierungsarbeiten geschlossene Alwin-Lonke-Halle in Grambke weggebrochen sind – benötigt bekanntlich dringend zusätzliche Hallenkapazitäten, um seine Mitglieder halten zu können. Für die Interimslösung würde er deshalb eine Fläche auf seinem Vereinsgelände an der Sperberstraße in Oslebshausen zur Verfügung stellen.

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Holger Bussmann, Leiter der Geschäftsstelle und Trainer des SV Grambke-Oslebshausen, hat sich intensiv mit Anbietern, Ausstattung sowie Preisen von mobilen Sporthallen beschäftigt und einen Hersteller ausfindig gemacht, der alles aus einer Hand liefern kann: „Eine komplette Halle mit Duschen, Umkleiden, Klos, Schwingboden, Beleuchtung, Heizungsanlage und so weiter – und zwar alles komplett nach DIN-Normen, was zum Beispiel Dämmung oder Unfälle betrifft.“ Kürzlich waren Mitarbeiter des Unternehmens in Bremen und haben Vertretern der Bildungsbehörde und von Immobilien Bremen ihre Arbeitsweise und Produkte vorgestellt.

Mobile Hallen können lange genutzt werden

Im Inneren merke man im Prinzip nicht, dass man sich in einem Mobilbau befinde, sagt Bussmann, der die mobilen Hallen mit Schul- und Kita-Mobilbauten vergleicht: „Es ist dort wie in einer normalen Halle.“ Größe und Höhe könnten dabei individuell abgesprochen werden. Je nach Wunsch wäre also der Bau einer Zwei- oder Drei-Feld-Halle in Oslebshausen möglich, wobei sich ab einem Zeitraum von drei Jahren der Kauf lohne. Mit Kosten zwischen 2,2 und 2,5 Millionen Euro je nach Größe ist dies zwar nicht ganz billig.

Der entscheidende Pluspunkt aber ist dieser: Ab Auftragserteilung kann eine mobile Halle laut Anbieter sehr schnell, nämlich innerhalb von 24 Wochen, errichtet werden. Würde also bis Mitte März der Auftrag erteilt, dann könnte die Halle zum August tatsächlich stehen. Allerdings muss laut Udo Stoessel, Leiter des Referats Liegenschaften im Bildungsressort, auch für die planungsrechtlichen Vorbereitungen Zeit mit eingeplant werden. Für eine mobile Halle auf dem SVGO-Gelände und nicht an anderer Stelle spricht seiner Ansicht nach, dass dort die benötigte Infrastruktur – Parkplätze zum Beispiel – bereits vorhanden ist.

Mobile Hallen können lange genutzt werden, wie Bussmann unterstreicht. So seien einige dieser Übergangshallen bereits seit mehr als zehn Jahren in Betrieb. Günstig für Gröpelingen, wo aktuell noch niemand sagen kann, wie lange eine Übergangshalle am Ende benötigt würde. Bussmann geht von mindestens fünf Jahren aus. Ginge es schneller, wäre aber auch das kein Drama. Die mobilen Hallen können nämlich auch ab- und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden.

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