Blockland. Was haben Blocklander Kommunalpolitiker in der vergangenen Legislaturperiode auf den Weg gebracht? Mit welchen Themen haben sie sich im Ortsamt beschäftigt? Welche Erfolge können sie verzeichnen? Woran sind sie gescheitert? Ein Blick auf die Kernthemen zeigt, was seit der vergangenen Wahl passiert ist.
Dorferneuerung: Der Blocklander Beiratssprecher Jan Hendrik Schumacher beschäftigt sich mit Dorferneuerungsplänen für das Bremer Blockland. Während der Sanierung des alten reetgedeckten Dorfgemeinschaftshauses stellte der 42-Jährige fest, dass der Bremer Senat ganz vergessen hatte, EU-Gelder für zukünftige Dorferneuerungsprojekte abzurufen. 400.000 Euro für die Zeit zwischen 2023 und 2027 wären noch in einem unangezapften Topf gewesen. Doch die Fristen verstrichen – das Geld war futsch. Der Blocklander, der in einem landwirtschaftlichen Betrieb groß geworden ist und inzwischen als Verwaltungsbeamter beim Landkreis Osterholz Fördermittel akquiriert, fragte sich indes, was zu tun sei, damit zukünftig sorgsamer mit der Akquirierung von Fördermitteln für den ländlichen Raum im Land Bremen umgegangen wird. Gemeinsam mit den Ortsamtsleitern aus Strom, Burglesum, Seehausen, Borgfeld und dem Blockland hat Schumacher eine Initiative gestartet. Der gemeinsame Plan: Die ländlichen Regionen Bremens stärker in den Fokus der Landespolitik zu rücken.
Breitbandausbau: Der Breitbandausbau auf dem Blocklander Deich ist laut Beiratssprecher Hendrik Schumacher komplett abgeschlossen. Die Corona-Pandemie, Lieferschwierigkeiten und insbesondere die strengen Baurichtlinien, die auf der Hochwasserschutzanlage gelten, machten den Breitbandausbau im Blockland zu einem Mammutprojekt. Drei bis sechs Mbit hatten die Dorfbewohner bislang zur Verfügung – jetzt sind es 50 bis 100 Mbit. Manchen Anwohnerinnen, Anwohnern und Ortspolitikern ist das zu wenig. Allerdings sei es eine "Verbesserung". Das Blocklander Ortsamt habe bislang nicht einmal einen Telefonanschluss gehabt.
Autoverkehr: Theoretisch bedarf das Befahren des Blocklander Deiches einer speziellen Begründung. Wer ohne Berechtigungsschein auf dem Deich Auto fährt, dem droht eine Geldbuße. „Anwohner und Lieferverkehr frei“ heißt es auf den Verkehrsschildern in Richtung Blockland und Niederblockland. Wer dort nicht wohnt, sondern nur jemanden besuchen möchte, braucht ab hier einen Deichschein von der Polizei. Anwohner und Gastronomen kritisieren die umständliche Vergabe der Deichscheine. Zurzeit überlegen Ortspolitiker und die Bremer Verkehrssenatorin Maike Schaefer deshalb, für wen eine Sonder-Fahrerlaubnis sinnvoll ist. Einer allgemeinen Verkehrsfreigabe will die Senatorin nicht zustimmen – aus Sicherheits- und Umweltschutzgründen. Allerdings soll das bisherige Verfahren, eine Fahrerlaubnis zu erhalten, pragmatischer gestaltet werden.
Naturschutz: Die Wümmeniederungen sind umgeben von ausgewiesenen Naturschutzgebieten. Flusslandschaften in ganz Deutschland sollen durch das Projekt „Blaues Band“ bis zum Jahr 2050 zu einem riesigen Biotopverbund verbunden werden. Auch die Untere Wümme soll davon profitieren. Dafür setzen sich seit mehr als zwei Jahren zwölf Naturschutzverbände aus der Region ein – darunter die Stiftung Nordwest-Natur, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie die Biologische Station Osterholz (Bios). Rund 7,8 Millionen Euro werden für das Sanierungsprojekt der Wümme kalkuliert. Der Bund übernimmt 75 Prozent der Kosten. 25 Prozent teilen sich die Stiftung Nordwest-Natur, der Bremische Deichverband am rechten Weserufer und das Land Niedersachsen. Der Bremer Senat und die Umweltdeputation bewilligen eine Million Euro für das Vorhaben. Im Detail geht es darum, dass die Wümme wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt werden soll.
Feuerwehr: Zuletzt wurde das Spritzenhäuschen der Blocklander Feuerwehr vor 34 Jahren saniert. Gelder für die Instandsetzung einer neuen Halle standen bislang nicht zur Verfügung. In der laufenden Legislaturperiode gab es nun die langersehnte Zusage der Landesfeuerwehr: Für 2020/2021 sollte eine neue Halle am Dammsiel geplant werden. "Doch Immobilien Bremen – zuständig für öffentliche Liegenschaften und Gebäude – hat bislang noch nicht einmal eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben", kritisiert Ortsamtsleiter Gerd Gartelmann.
Schulbus: Eine positive Bilanz gibt es zum Thema Schulbus: Blocklander Kinder besuchen in der Regel die Grundschule am Borgfelder Saatland. Per Schulbus werden sie morgens zur Schule gebracht und nachmittags wieder ins Blockland gefahren. Der Shuttle-Service klappt reibungslos und zuverlässig, heißt es.