Anfang der Woche fuhr der Rasenmäher unermüdlich seine Runden, und an jeder Stelle auf dem Gelände des Dorfgemeinschaftshauses wurde gearbeitet. Seit sieben Jahren schon wuppt der Heimatverein Blockland Großes. So auch in diesem Jahr für die 8. Blockland-Partie. Erwartet werden 3.500 Besucher und mehr als 400 Oldtimer - wenn das Wetter so mitspielt, wie es sich das Orga-Team des Heimatvereins wünscht.
Weil es im Blockland weder Schützen- noch Erntedankfest gab, organisierte der Heimatverein 2016 mit der Blockland-Partie ein Fest für die ganze Familie rund um das Dorfgemeinschaftshaus im Niederblockland. Erneut veranstaltet der Verein in diesem Jahr das große Fest mit Kunsthandwerkermarkt, Oldtimertreffen, einem umfangreichen Kinderprogramm und viel gutem Essen.
Landwirtschaft wie früher
Jedes Jahr gibt es ein paar Neuerungen. Konstant aber bleibt der Wunsch des Heimatvereins, den Besuchern Landwirtschaft von damals nahezubringen. Weil im Blockland kein Getreide angebaut wird, sei es etwas ganz Besonderes eine alte Dreschmaschine von 1951 zu zeigen, sagt Tina Schnakenberg vom Orga-Team. Die bringen Ralf von Eitzen und Achim Dodenhof zusammen mit 40 gebundenen Getreidegarben mit ins Blockland. Die Mitglieder der Freunde alter Landmaschinen Sottrum führen an diesem Tag wie in früheren Zeiten das Dreschen von Getreide vor. „Vorne kommt das Getreide aus der Maschine, hinten fallen die Halme raus.“ Beides nehmen sie nach der Vorführung auf der Oldtimerwiese wieder als Viehfutter und Einstreu mit nach Sottrum. Weil es im Blockland kein Ackerland gibt, darf hier auch nicht gepflügt werden. Deshalb zeigen die Ackerpferde, die in diesem Jahr wieder mit dabei sind, wie präzise sie Rückearbeiten verrichten. Eine Hochdruckpresse, die nicht „asbachuralt“ sei, wie Hinni Bavendam bemerkt, führt das Pressen kleiner Heuballen vor. Hinni Bavendam lädt an diesem Sonntag zu „Sofafahrten" ein. Auf einem hinter seinem Trecker hängenden roten Sofa kutschiert er gegen eine Spende über das Festgelände.
Ob die 400 Oldtimer auch tatsächlich alle angerollt kommen, sei unklar. „Das hat am Ende auch immer mit dem Wetter zu“, sagt Tina Schnakenberg. Ein Höhepunkt ist ihr zufolge in diesem Jahr der Borgward Goliath der Bremer Polizei. Interessant sei auch die „historische“ Baustelle mit alten Absperrungen, Schildern, historischer Raupe, Transporter und Lkw, auf der ein Bagger Baujahr 1966, Sand baggert.
Kinder können sich auf eine große Strohspielburg, Fußballdart, Hüpfburg, Ponyreiten, Kinderschminken, Bogenschießen, Kletterwand, Treckerrundfahrten sowie ein Quiz am Wildtiermobil der Bremer Jägerschaft freuen.
17 Foodtrucks, deren Angebot von arabischen über vegetarische Speisen, Bio-Burger, Labskaus bis hin zu Schmalzkuchen und Bio-Eis reicht, stehen auf dem Festplatz und über sorgen dafür, dass niemand hungrig nach Hause gehen muss.
Altes Handwerk
Mehr als 35 Kunsthandwerker und Handwerker haben am Sonntag ihre Stände auf dem Platz vor dem Dorfgemeinschaftshaus aufgebaut. Interessierte können Besenbindern, Knochenschnitzern und Korbflechtern über die Schulter schauen und sich die Fertigkeiten der alten Handwerkskunst erklären lassen. Aber Dagmar Schütte hat auch Kunsthandwerker eingeladen, die Holzdeko für drinnen und draußen mitbringen, Keramik und Schmuck sowie Holzspielzeug und Seifen auf dem Kunsthandwerkermarkt verkaufen. "Eine bunte Mischung", sagt sie.
Aufs Auto muss keiner der Besucher verzichten, Abstellmöglichkeiten gibt es den Organisatoren in Hülle und Fülle. „Die Parksituation ist durch separate Zufahrten unkompliziert“, kündigt Tina Schnakenberg an. Denn Platz sei vorhanden so weit das Auge reicht.
„Es ist ein Fest wie früher“, sagt Bürgermeister Gerd Gartelmann. Wie damals bei den Feuerwehrbällen zogen auch jetzt wieder alle Dorfbewohner an einem Strang. „Da kann man als Ortsamtsleiter schon stolz darauf sein.“