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Blocklander Ortsamtsleiter Spagat zwischen Ortsamt und Bauernhof

Sterbende Milchhöfe, Leben am Fluss und ein Verkehrskonzept für den Deich: All das beschäftigt den Blocklander Ortsamtsleiter Gerd Gartelmann zurzeit. Warum ihm das Ehrenamt viel Spaß macht.
07.05.2023, 17:00 Uhr
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Spagat zwischen Ortsamt und Bauernhof
Von Petra Scheller

Blockland. Gerd Gartelmann ist seit knapp vier Jahren Ortsamtsleiter im Blockland und seit 2021 Vorstandsmitglied beim Bremischen Deichverband am rechten Weserufer. Der Landwirtschaftsmeister lebt mit seiner Frau in fünfter Generation am Deich, die beiden haben zwei erwachsene Töchter. Seit 2003 engagiert sich der Christdemokrat im Beirat, dessen Sprecher er von 2007 bis 2019 war. Vor vier Jahren ist der gebürtige Blocklander angetreten, um „die Politik am Deich sichtbarer zu machen“, wie er sagt – seitdem setzt er sich als parteiübergreifend einstimmig gewählter Ortsamtsleiter für eine nachhaltige Dorfentwicklung und Landwirtschaft ein. Gartelmann hat nach seinem Amtsantritt 2019 den Breitbandausbau auf der über 30 Kilometer langen Deichstraße auf den Weg gebracht und verhandelt zurzeit mit Verkehrssenatorin Maike Schaefer über ein neues Verkehrskonzept zwischen Ober- und Niederblockland sowie Wasserhorst. Gerade in den Sommermonaten sei die Blocklander Aktion „Miteinander-Deich“ – die alle Verkehrsteilnehmer zur Rücksichtnahme aufrufe von großer Bedeutung. Weitere Kernthemen: EU-Gelder zur Entwicklung des ländlichen Raumes gewinnen, um alte Bauernhäuser instand zu setzen; Verhandlungen zum Thema Weservertiefung zu führen – „denn die hat große Auswirkungen auf die Wümme, unserem Fluss, an dem knapp 400 Menschen im Blockland leben.“

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Herr Gartelmann, nennen Sie eine Sache, die Sie am Blockland schätzen.

„Die Schönheit des Ortsteils und das Wir-Gefühl im Blockland - ob Einheimischer oder Zugezogener, die Blocklander halten zusammen, wenn es drauf ankommt.“

Zwei Dinge, die unbedingt besser laufen müssten?

"Da fällt mir zuerst die Erreichbarkeit der zuständigen Ansprechpartner bei den Bremischen Behörden ein. Als ehrenamtlicher Ortsamtsleiter hat man den Spagat zwischen den Terminen mit Behörden, Firmen und Politikern auf der einen Seite zu bewerkstelligen und den Hauptberuf als Landwirt auf der anderen Seite. Und wenn man dann noch lange am Telefon in der Warteschleife hängt, dann fängt es an zu nerven. Und zweitens stört mich die lange Wartezeit, bis Dinge umgesetzt werden, das ist man als Selbstständiger nicht gewohnt. Beispiele sind hier der Breitbandausbau oder andere Baumaßnahmen im Ort."

Drei Dinge, die Sie fürs Blockland tun können?

"Mein Hauptanliegen ist es, die Interessen der Blocklanderinnen und Blocklander zu vertreten – und ihre Sorgen, Nöte und Wünsche ins Bremer Rathaus und zu den Senatorischen Behörden zu tragen. Wir haben eine super Truppe von Leuten im Beirat, mit denen die Arbeit richtig Spaß macht. Und zweitens: Mit meiner Arbeit möchte ich das Blockland ein bisschen mitgestalten und voranbringen. Deshalb bin ich ganz froh darüber, dass ich mich als ehrenamtlicher Ortsamtsleiter alle vier Jahre zur Wahl stellen muss. Das ist für mich so ein Feedback, ob meine Arbeit in Ordnung ist oder nicht. Die nächste große Aufgabe wird darin bestehen, neue Konzepte für die Landwirte auf den Weg zu bringen, damit unsere Höfe eine Zukunft haben."

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