An der Schleuse Kuhsiel war am Sonntag einiges los. In dem Bemühen, die Schleuse im Blockland zu erhalten, haben zahlreiche Mitglieder einer Interessengemeinschaft zu einer Sternfahrt aufgerufen. Zwischen 15.30 Uhr und 16 Uhr haben sich zahlreiche Kanuten, Ruderer und Motorbootfahrerinnen und -fahrer mit ihren Booten auf beiden Seiten der Schleuse Kuhsiel versammelt, um auf diese Weise ihren Wunsch zum Erhalt des historischen Bauwerks zu untermauern, das aus Sicht der Aktiven eine wichtige Rolle für Wassersportler und Erholungsuchende spielt. „Wir haben insgesamt 60 Boote und 150 Teilnehmer gezählt und sind zufrieden. Fürs Erste war das eine erfolgreiche Aktion, mit der wir wieder auf unser Anliegen aufmerksam machen konnten“, sagt Michael Klüser, Vorsitzender des Segelsportvereins „Wümme".
Wie berichtet, gilt das etwa 100 Jahre alte Bauwerk als marode. Die Kosten für die Instandsetzung belaufen sich dem Vernehmen nach auf rund 900.000 Euro. Sollten Senat und Deichverband keine Lösung finden und der Wasserweg somit nicht mehr befahrbar sein, wäre das nach Einschätzung der Interessengemeinschaft Schleuse Kuhsiel „das Aus für viele Vereine und eine jahrzehntelange Tradition im Bremer Wassersport“. Von der Politik habe Klüser bei der Sternfahrt niemanden wahrgenommen, dafür hätten aber einige Vereine ihre Unterstützung zugesagt. „Das Problem wird nicht morgen gelöst sein, das wird schon noch ein wenig dauern. Umso glücklicher macht es mich, dass wir von den Vereinen Unterstützung erfahren“, so Klüser.
Um ihre Forderungen zu unterstreichen, haben die Interessenträger per Onlinepetition unter openpetition.de eine Art Unterschriftensammlung gestartet, die bislang mehr als 1800 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner fand. Bremer Senat und Deichverband werden darin aufgefordert, die Schleuse zügig zu sanieren und dauerhaft zu erhalten.
Weitere Aktionen geplant
Wird es in Zukunft weitere Aktionen geben? Ja, ist sich Michael Klüser sicher. „Die Sternfahrt war ein erstes Zeichen. Ich bin mir relativ sicher, dass wir in einem Jahr wieder hier stehen und zu solch einer Aktion aufrufen“, sagt der Vorsitzende des Segelsportvereins.