Das 1:1 (0:0)-Unentschieden zwischen dem Blumenthaler SV und dem JFV Bremen in der Fußball-Verbandsliga der A-Junioren fühlte sich für die Burgwall-Elf an wie eine Niederlage. Der Sieg im Duell der Titelanwärter war für die Gastgeber bei einer Halbzeit in doppelter Überzahl und einer 1:0-Führung quasi zum Muss geworden – folglich jubelten nach der rund zwölfminütigen Nachspielzeit lediglich die Anhänger und Verantwortlichen des Jugend-Fördervereins.
Der aktuelle Tabellenführer der Sommerrunde hatte sich den Teilerfolg unumstritten redlich verdient, sogar Blumenthals Trainer Peter Moussalli wollte dem nicht widersprechen. „Kampf und Engagement wurden belohnt“, konstatierte ein überglücklicher JFV-Coach Mario Vukoja nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Ansar Maqsoodi (ATS Buntentor), der mit dem emotionsgeladenen Duell der beiden Nordbremer Klubs vor über 300 Zuschauern im Burgwall-Stadion insgesamt überfordert war. Er hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff Schwerstarbeit zu verrichten, als er zunächst JFV-Kapitän Shefik Osmani nach einem Foulspiel an Blumenthals Top-Torjäger Berkay Yilmaz mit Gelb-Rot vom Platz stellte und anschließend eine Rudelbildung mit Rot gegen Osmanis Mannschaftskollegen Eric Obiegly beendete. Beide Platzverweise brachten einige ungestüme JFV-Unterstützer derart in Rage, dass ein Platzsturm drohte. Der Verweis aller Zuschauer auf die Tribünenseite vor Beginn der zweiten Halbzeit trug natürlich nicht gerade zur Beruhigung der Atmosphäre bei. Somit mussten drei Streifenwagen-Besatzungen das Team der Unparteiischen nach dem Spiel schützen und auch sonst rund um den Burgwall für Ruhe sorgen.
Zurück zum sportlichen Geschehen. Den Foulelfmeter in Minute 45 konnte Dennis Brendow gegen JFV-Keeper Alen Mustedanagic nicht im Tor unterbringen. Für die zweite Spielhälfte verordnete Mario Vukoja seiner Mannschaft einen engen Verteidigungsriegel, aber auch den Versuch, immer wieder Entlastungsangriffe vorzutragen. Die Mannschaft von Peter Moussalli dagegen tat sich äußerst schwer, überhaupt Torchancen zu kreieren – trotz zwei Spielern mehr auf dem Feld. „Wir haben uns heute nicht mit Ruhm bekleckert. Nach dem Wechsel kam, auch wegen der vielen Auswechselungen vom JFV, kein Spielfluss zustande. Dabei haben wir kein richtiges Mittel gefunden, unsere Überzahl auszuspielen“, fasste Moussalli seine Sicht auf die zweite Halbzeit zusammen.
Trotzdem schien der Bann eine Viertelstunde vor Ende der regulären Spielzeit gebrochen. Wieder wurde Berkay Yilmaz im Sechzehner zu Fall gebracht, dieses Mal trat Enes Corogli zum Strafstoß an und traf zum 1:0. „Ich habe nicht gedacht, dass wir noch ein Tor machen würden“, gab Mario Vukoja nach dem Spiel zu. Seine Einschätzung widerlegte der eingewechselte Nero Antonio Vogelsang. Vogelsang dribbelte sich durch die Blumenthaler Deckung und zog platziert ab, Blumenthals bis dato recht beschäftigungsloser Torhüter Keno Rayk Rodel hatte gegen den ins lange Eck einschlagenden Ball keine Abwehrchance. In der fünften Minute der Nachspielzeit hatte Arda Halicioglu dann den Siegtreffer auf dem Fuß, doch der überragende Alen Mustedanagic parierte den Ball aus kurzer Entfernung.