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Projekt in Blumenthal Saisonstart im Gemeinschaftsgarten

Der Gemeinschaftsgarten Blumenkohl wird für die Saison hergerichtet. Was die Helfer bei ihrem ersten Einsatz geschafft haben – und was sie noch machen müssen. Ein Besuch.
08.04.2024, 06:00 Uhr
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Von Jörn Hildebrandt

„Wir wollen alles für diese Saison herrichten“, sagt Heike Schneider vom Gemeinschaftsgarten Blumenkohl der evangelischen Kirchengemeinde Blumenthal. „Dazu muss aufgeräumt, repariert und neu gebaut werden. Und zugewachsene Bereiche müssen wir freischneiden und hacken, denn wir wollen auch Neues pflanzen“, sagt sie.

Acht Helfer sind gekommen, um anzupacken, darunter auch ein Ehrenamtlicher von „Grünes Bremen“, dem Bündnis für eine lebenswerte Stadt. Schneider zeigt die Gartengeräte – Hacke, Spaten und Heckenschere – und auch die derben Handschuhe, die zur Verfügung stehen. Sie weist bei einem Rundgang über das Gelände auf die Arbeiten hin, die heute und künftig anfallen. „Damit wir zum Abschluss gemeinsam etwas genießen können, habe ich gestern Wildkräuter gesammelt“, sagt die Projektleiterin, „denn zusammen mit Kartoffeln und Schmand gibt es zum Abschluss für alle einen Feuertopf.“

Zu Beginn der gemeinschaftlichen Arbeit steht erst einmal etwas Schlepperei an: Die Holzbretter müssen aus dem Anhänger getragen werden. Sie sollen die Paletten bedecken, die den Geräte-Bauwagen besser zugänglich machen und als Sitzgelegenheiten dienen. Der Boden des Anhängers ist bedeckt mit Schreddermaterial aus dem Holzhäcksler. Es soll als Bodenbelag für die Fläche dienen, die Kindergruppen zum Sitzen und Feuermachen vorbehalten ist. Bunt bemalte Dosen an einem Baum zeugen von der Aktivität einer Inklusionsgruppe, die im Vorjahr im Gemeinschaftsgarten tätig war. Als große Aktion steht der Bau einer Totholzhecke an, für die vor allem lange Weidenzweige verwendet werden. Und am Baum daneben ist ein großer Ast abgebrochen, der in mehrere Teile zerlegt werden muss.

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Seit der Eröffnung im Jahr 2019 hat sich der Gemeinschaftsgarten direkt hinter dem früheren Blumenthaler Rathaus stetig weiterentwickelt: In einer runden Wildblumenwiese blühen bereits WeißeTaubnessel, Scharbockskraut und Weißes Silberblatt. Sie locken Hummeln und Zitronenfalter an, die bereits im frühen Frühling aktiv sind. In der Wiese leuchten auch rote und rosa Tulpen und weiße Narzissen dem Besucher entgegen. „Eine solche Wildblumenwiese braucht viel Aufmerksamkeit und Pflege“, sagt Heike Schneider, „denn Arten wie die Brennnessel drohen die Flächen schnell zu dominieren, wenn wir nicht immer wieder Exemplare herausziehen.“

Mit seinen vielfältigen Strukturen und zahlreichen heimischen Kräutern lockt der Garten inzwischen eine reiche Insektenwelt an, aber auch viele Vogelarten, die später ihre Jungen mit den Insekten füttern: In den Gebüschen aus Mahonien und Schneebeeren tummeln sich Kohlmeisen, Spatzen und Singdrosseln – und der Zilpzalp lässt seine zweisilbigen Strophen erklingen. Die zahlreichen Hochbeete, man hat sie über den gesamten Garten verteilt, sind teileise noch nur mit nackter Erde gefüllt, teils haben schon Erdbeeren, Rhabarber, Sellerie und Mangold ihr Blattwerk ausgebreitet.

„Dank der Kooperation mit ,Grünes Bremen' haben wir inzwischen so viel Kompost in unserem Garten, dass wir nichts mehr dazukaufen brauchen“, sagt Heike Schneider. „Und auch die Probleme mit jungen Männern, die den Garten besucht und hier Feuer gemacht haben, konnten wir entschärfen, seitdem wir mehrere Anzeigen erstattet haben“, sagt die Projektleiterin.

Im Gemeinschaftsgarten Blumenkoh“ wird an allen Ecken und Enden gemäht, gehackt und geschnitten, doch alle anstehenden Arbeiten können im Laufe eines Vormittags nicht geschafft werden: So soll rund um die Beerensträucher entkrautet und an den leeren Stellen der Boden gelockert werden, um dort Himbeeren zu pflanzen. Anschließend werden Kompost und Beerendünger eingearbeitet. Und auch die Wildblumenwiese wird im Laufe des Frühjahrs durch weitere schattentolerante Arten angereichert – Arbeiten, die im gemeinschaftlichen Tun leichter von der Hand gehen.

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