Nach fünf Spieltagen gibt es in der höchsten Bremer Fußballklasse keine Mannschaft mehr ohne Punkte auf dem Konto. Und die Differenz von nur zwei Zählern zwischen dem Tabellenachtzehnten SC Borgfeld (3) und dem -neunten SV Werder Bremen III (5) dokumentiert, wie ausgeprägt die Leistungsdichte in der Bremen-Liga ist. Anders formuliert: Wer am sechsten Spieltag gewinnt, könnte große Sprünge machen. Das haben sich auch die SG Aumund-Vegesack gegen den FC Union 60 und der Blumenthaler SV beim SC Borgfeld vorgenommen. Beide Begegnungen beginnen am Sonntag um 15 Uhr.
SG Aumund-Vegesack – FC Union 60: So viel steht für SAV-Trainer Björn Krämer bereits fest: Personell sei seine Mannschaft am Sonntag besser aufgestellt als im Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen III vor einer Woche, das 1:1 endete. Abdullah Basdas, Lennart Kettner, Ali Dag und Mannschaftskapitän Christian Böhmer stehen gegen den Gegner aus der Pauliner Marsch nämlich wieder zur Verfügung.
Das ist in zweifacher Hinsicht wichtig. Erstens kann Krämer flexibler reagieren, wenn es gilt, wirkungsvolle taktische Veränderungen vorzunehmen. Und außerdem stellt sich mit dem FC Union 60 ein starker Gegner vor, der unter der Leitung seines Trainer Frank Dahlenberg hervorragend organisiert auftrete, wie der Vegesacker Coach lobt. Am vergangenen Wochenende überraschte der Club vom Jürgensdeich mit einem 2:1-Erfolg über den bis dahin noch verlustpunktfreien TuS Schwachhausen. Vor allem in der Anfangsphase und der ersten Halbzeit legten die Unioner den Grundstein für einen Heimsieg, der sie aus der Abstiegszone auf den zehnten Tabellenrang katapultierte.
Der FC Union 60 sei immer in der Lage, den Gegner in Verlegenheit zu bringen, warnt Björn Krämer seine Mannschaft, ohne ihr Selbstbewusstsein und den Glauben an die eigene Stärke in Zweifel zu ziehen. Beides sei besonders wichtig, um sich in der leistungsmäßig sehr ausgeglichen Bremen-Liga zu behaupten. In der die Vegesacker nach Anlaufschwierigkeiten angekommen sind, wie ihr Trainer sich zuversichtlich zeigt. Auch die jüngste Auswärtspartie beim SV Werder Bremen III hatte sie 75 Minuten lang dominiert, um dann doch noch den Ausgleich zu kassieren. Aber die Spielanlage habe ihm ebenso in wie in der Woche zuvor gegen die Leher TS (2:1) gefallen, sieht Krämer sein Team für die Aufgabe gegen Union gewappnet.
Sonntag, 15 Uhr, Stadion Vegesack
SC Borgfeld – Blumenthaler SV: Findet auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage Hinter dem Großen Dinge in Borgfeld ein Tag des offenen Tores statt? Ein Blick auf das Torverhältnis der beiden Kontrahenten könnte es vermuten lassen. Während die Gastgeber in fünf Liga-Spielen 24 Gegentreffer kassierten, holte der Blumenthaler Keeper den Ball elf Mal aus dem Netz. Und obwohl der SC Borgfeld sein jüngstes Spiel beim Habenhauser FV 2:1 gewann und damit erstmals in dieser Saison zu Punkten kam, zeigte sich die Abwehr weiterhin anfällig. Diesen Eindruck jedenfalls nahm Blumenthals Trainer Steffen Dieckermann mit nach Hause, der die Partie am Bunnsacker Weg als „Kiebitz“ verfolgt hatte. Sein Fazit: „Borgfeld hat letztlich viel Glück gehabt, nicht mehr Gegentreffer zu kassieren.“
Gleichwohl hat die Mannschaft von Trainer Michel Ducos drei Punkte eingesackt. Allein das, so Dieckermann, zähle unter dem Strich. Das soll nun am Sonntag auch für seine Mannschaft die Richtschnur sein. Und mit der richtigen Einstellung, so Dieckermann, werde man den Platz als Sieger verlassen. Sie zu finden und 90 Minuten lang auf dem Spielfeld zu demonstrieren, ist den Nordbremer allerdings in der neuen Saison nur bedingt gelungen. Die erste Halbzeit gegen den TuS Komet Arsten zum Beispiel hat sie laut Dieckermann schlicht „verpennt“.
Mit fußballerischer Qualität sind die Spieler des Blumenthaler SV gut ausgestattet. Noch aber fehlt es, sie in entsprechende mannschaftliche Stärke und Kompaktheit umzuwandeln. Doch Dieckermann ist zuversichtlich. In den jüngsten Trainingseinheiten hat er Fortschritte registriert. Fast alle Spieler seien körperlich fit und zeigten sich engagiert. Und wenn dann auch die mentale Einstellung stimme, mache er sich keine Sorgen, blickt der BSV-Coach nach vorn. Seine Devise auch vor dem Auswärtsspiel in Borgfeld lautet: „Keine Panik auf der Titanic“.
Sonntag, 15 Uhr, Hinter dem Großen Dinge