Bereits im Mai dieses Jahres initiierte die vielseitige Nord-Bremer Pianistin und Sängerin Ella Winkelmann in der Burg Blomendal gemeinsam mit befreundeten Musiker aus der Region erstmals ein gemeinsames Solidaritätskonzert für den Frieden. Nun soll das zunächst einmalig geplante Projekt zu einer dauerhaften Reihe ausgeweitet werden, die künftig an verschiedenen Spielorten in und um den Bremer Norden stattfinden soll.
So findet am Sonntag, 9. Oktober, in der Bockhorner Kirche, Himmelskamp 21, um 16 Uhr ein weiteres Konzert für den Frieden statt. Unterstützt wird Winkelmann bei diesem nicht nur von den hiesigen Chören „Happiness“ und „Sound of Joy“, deren Chorleiterin sie ist, sondern ebenfalls von der Cellistin Carolin Lenk im Duett mit dem Gitarristen Michael Petersen. Weitere Mitwirkende sind das Gitarrenduo „Ralli & Olli“, Tom Fritsch am Cajon sowie Uwe „Üv“ Niewerth an der singenden Säge.
Mit allen Mitwirkenden, die allesamt dem Bremer Norden entstammen, ist Winkelmann kollegial bis freundschaftlich verbunden: Mit Carolin Lenk musizierte sie lange gemeinsam im Rahmen des „Rialto Salon Quartetts“, die weiteren Musiker lernte sie im Rahmen einer privaten Aumunder Wohnzimmerkonzertgruppe kennen und schätzen. „Ich habe zu Jahresbeginn beschlossen, derartige Projekte nicht mehr alleine durchzuführen. So etwas geht nur im Teamwork“, erklärt Winkelmann.
Ein weiteres Konzert für den Frieden ist für den Februar 2023 geplant, dann erneut auf der Burg Blomendal. Weitere Termine an wechselnden Spielorten im Bremer Norden sollen folgen. Etwa drei bis vier Mal pro Jahr möchte Winkelmann künftig mit wechselnden Beteiligten und Programmen im Bremer Norden musikalische Zeichen für Frieden und Verständigung setzen. Friedenshymnen wie „Imagine“ und „We shall overcome“ dürfen dabei nicht fehlen.
Spenden für karitative Zwecke
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Erlöse werden wechselnden karitativen Einrichtungen gespendet, beginnend mit einem lokalen Anliegen der Musikerin: „Ich möchte Kindern aus einkommensschwachen Familien den Zugang zu Musik und Instrumenten erleichtern“, erklärt Winkelmann. Von dem Erlös des nächsten Friedenskonzertes sollen entsprechend Instrumente angeschafft werden, die verschiedenen Kinderbetreuungseinrichtungen im Bremer Norden gespendet werden sollen. Wie viele weitere Musikerkollegen ist auch Winkelmann überzeugt, dass Musik als Sprachbarrieren überwindendes Kommunikationsmittel ebenfalls einen Beitrag zur Friedenssicherung zu leisten imstande ist.
Die Namensgebung und inhaltliche Ausrichtung der Konzerte bezieht sich entsprechend zwar auch, jedoch nicht ausschließlich auf den anhaltenden Krieg in der Ukraine: „Die letzten Jahre waren für uns alle schwer und konfliktreich. Deshalb sollen diese Konzerte auch einen Rahmen darstellen, in dem man sich endlich wieder in Frieden und Frohsinn begegnen kann“, erklärt Winkelmann.
Nicht nur musikalisch, auch privat setzt sich die vielseitige Musikerin für Frieden und Solidarität ein: Seit April dieses Jahres teilt sie ihre Wohnung mit Natalia Shyrokova und ihrem Sohn Nazar, die aus ihrer ukrainischen Heimatstadt Mykolayiw vor dem Krieg flohen. Nachdem der Erstkontakt über gemeinsame Bekannte zustande kam, bot Winkelmann den Geflüchteten schnell und unkompliziert Unterkunft in ihrer Behausung in Aumund an.