Übergangslösungen, Interimslösungen, Zwischenlösungen: Im Bremer Norden, könnte man meinen, wird immer seltener endgültig geplant. Dafür sich immer häufiger vorübergehend beholfen. Zum Beispiel beim Bauen. Soll eine neue Kita oder eine neue Schule her, gibt es beide erst einmal als Container-Version. Und soll ein altes Gebäude endlich barrierefrei werden, dann wird – wie jetzt beim Doku und bei der Polizei in Blumenthal – auf mobile Rollstuhlrampen gesetzt. Was genauso eine halbe Sache ist.
Keine Frage: Es ist gut, dass sich eine Landesarbeitsgemeinschaft und eine Bürgerschaftsfraktion dafür einsetzen, Hindernisse für Menschen mit Behinderungen abzubauen. Noch besser wäre es allerdings, wenn nicht sie dafür sorgen müssten, dass jede und jeder in ein öffentliches Gebäude kommt, sondern der Eigentümer der öffentlichen Gebäude. Ja, liebe Stadt, was ist daran eigentlich so schwer, aus Treppenstufen eine ebene Fläche zu machen? Und wie kann es sein, dass es für Dich in Ordnung geht, einen Kulturtreff wie das Doku und ein Polizeirevier wie das am Heidbleek so lange nicht für alle gleichermaßen zugänglich zu lassen? Und zwar, wie es sein sollte: über den Haupteingang nämlich.
Dabei wird doch nicht erst seit gestern von Teilhabe und Inklusion gesprochen. Und nicht erst seit gestern von Behindertenverbänden immer wieder kritisiert, dass es noch Barrieren bei Gebäuden gibt. Es wird endlich Zeit, die Liste an Häusern, die noch Hürden haben, abzuarbeiten. Und das ein für alle Mal und nicht mit einem Provisorium.