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Fußball Gegen Abschiebung in die Kreisliga C

Der Bezirksliga-Absteiger DJK Germania Blumenthal fordert einen Neubeginn in der Fußball-Kreisliga A
03.01.2023, 13:52 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Am 11. Februar müssen die Fußball-Herren von DJK Germania Blumenthal II zum Pflichtspiel beim TuS Schwachhausen IV antreten – in der Kreisliga C Bremen. Und damit wird ein Dilemma sichtbar, indem die Verantwortlichen der Fußball-Sparte des 1957 gegründeten Nordbremer Vereins momentan stecken.

Denn nach der Abmeldung der ersten Herren aus der Bezirksliga müssten sie in der neuen Saison 2023/24 nicht eine Klasse tiefer in der Kreisliga A, sondern in der Kreisliga C einen Neustart vornehmen. Mit dem Argument, nach der Abmeldung der ersten Herren haben die zweiten Herren diesen Part übernommen und sei damit quasi Platzhalter für eine neue erste Formation.

Mit dieser Regelung, wie sie die Blumenthaler Akteure aus Kreisen des Bremer Fußball-Verbandes (BFB) vernommen haben, sind weder Vereinsvorsitzender Wolfgang Stedtnitz, der zuletzt auch als Trainer der ersten Herren fungierte, noch sein Bruder Gerd einverstanden, der für die Spielleitung in der DJK-Fußballsparte verantwortlich zeichnet. Sie pochen beim BFV darauf, als erster Bezirksliga-Absteiger mit der Berechtigung ausgestattet zu werden, in der Saison 2023/24 eine Klasse niedriger in der Kreisliga A neu starten zu dürfen.

Nach Einschätzung von Gerd Stedtnitz gibt es unter den Experten des Bremer Fußball-Verbandes nämlich unterschiedliche Auffassungen. Das erinnert an den Fall des TSV Lesum-Burgdamm, der zu Beginn der Bezirksliga-Saison 2021/22 zwar das erste Punktspiel sowie den Auftakt der Pokalrunde bestritt. Allerdings mit den Spielern der Alten Herren (Ü32), weil der Traditionsverein über keinen kompletten ersten Herren-Kader mehr verfügte und die weitere Teilnahme an den Bezirksliga-Spielen denn auch quittierte.

Anders formuliert: Man meldete die Teilnahme am weiteren Spielbetrieb in der Bezirksliga ab. Damit jedoch drohte dem ersten frühzeitigen Bezirksliga-Absteiger der tiefe Fall in die unterste Etage der Bremer Fußball-Spielklassen. Nach eingehender Beratung entschied der Spielausschuss dann aber, dass der TSV Lesum-Burgdamm mit seiner ersten Herren-Mannschaft in der Saison 2022/23 in der Kreisliga A (Stadtliga) einen Neustart vornehmen darf. Dort stehen die Männer vom Heidberg jetzt auf Rang 13.

Die jüngste Entwicklung der ersten Herren von DJK Germania Blumenthal ähnelt der des Nachbarn TSV Lesum-Burgdamm, allerdings mit einem gravierenden Unterschied. Während die Lesumer schon zu Beginn der Saison mangels Spieler über kein eigenständiges erstes Herren-Team verfügten, boten die Blumenthaler gleich die stattliche Zahl von 27 Akteuren auf. Die sich letztlich jedoch als Fata Morgana erwies. Schon nach wenigen Wochen schmolz der DJK-Kader wie Butter in der Sonne.

Wolfgang Stedtnitz klagte über sehr viele Verletzte und zudem über immer mehr Spieler, die sich kaum beim Training, geschweige denn bei den Pflichtspielen sehen ließen. Im November zog die Fußball-Abteilungsleitung um ihren Chef Rainer Jonderko dann die Reißleine: Weil die Aushilfe von Zweitherren- und A-Jugendspielern auf Dauer nicht gelingen konnte, trat der Bezirksligist vom Burgwall zu drei Punktspielen nicht mehr an, was letztlich den vorzeitigen Abstieg bedeutete.

Wolfgang Stedtnitz habe alles versucht, diesen Schritt zu verhindern, würdigte Bezirksliga-Staffelleiter Andreas Kramer im vergangenen November das Engagement des DJK-Trainers. Eine Aufgabe, für die er künftig jedoch nicht mehr zur Verfügung stehe, kündigte der 56-jährige Wolfgang Stedtnitz gegenüber der NORDDEUTSCHEN an. Aber natürlich werde er als Vereinsvorsitzender versuchen, zusammen mit seinem Bruder und Rainer Jonderko die Voraussetzungen für einen Neuanfang zu schaffen.

Dazu zählt nicht nur die Suche nach neuen Spielern, sondern auch, in Verhandlungen mit dem Bremer Fußball-Verband zu erreichen, dass eine erste Herrenmannschaft von DJK Germania Blumenthal in der Kreisliga A spielen darf. Gerd Stedtnitz: „Wir lassen uns keine Knüppel zwischen die Beine werfen und wollen fair behandelt werden.“ Mit anderen Worten: DJK Germania Blumenthal wehrt sich entschieden dagegen, als Absteiger aus der Bezirksliga mit einer neuformierten ersten Herrenmannschaft in die Kreisliga C abgeschoben zu werden, wobei sich die dort spielenden zweiten Herren, dann in die 1. Kreisklasse verabschieden müsste.

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