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Blumenthaler Offensive für den Sport Farger Verein will ein Sportzentrum bauen

Seit anderthalb Jahren plant ein Farger Verein den Bau eines Bewegungs- und Gesundheitszentrums für Kitas, Schulen und Sportgruppen. Jetzt hat er Geld bekommen für einen Architektenentwurf.
20.10.2020, 05:00 Uhr
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Farger Verein will ein Sportzentrum bauen
Von Christian Weth

Seit anderthalb Jahren verfolgt Sarah Matschulla ein Projekt, das es so in Blumenthal noch nicht gegeben hat. Statt immer wieder nach freien Hallenzeiten zu suchen, will sie welche schaffen, für alle: Kitas, Schulen, Sportgemeinschaften, Rehagruppen. Die Vereinschefin wirbt für ein Bewegungs- und Gesundheitszentrum auf dem Woll-Kämmerei-Gelände. Und hat jetzt bekommen, was ihr bisher fehlte, um den Plan weiter voranzubringen – Geld für Architekten.

Erst hat das Sportamt zugestimmt, jetzt der Beirat. Beide geben zusammengerechnet 7500 Euro. Behörde und Blumenthaler Parlament haben halbe-halbe gemacht. So war es zwischen ihnen vereinbart worden. Matschulla war dabei, als die Stadtteilpolitiker das Okay gaben. Sie saß zwischen ihnen. Außer Vorsitzende des Farger Vereins für Turn und Tanz ist sie seit diesem Sommer auch Beiratsvertreterin. Matschulla gehört der CDU-Fraktion an. Sie hat sich bei der Abstimmung enthalten.

Reparaturbedürftig und restlos ausgebucht

Dass Amt und Stadtteilparlament gut finden, was Matschulla und ihr Verein planen, kommt nicht von ungefähr: Blumenthal hat zwar Sporthallen, aber die, die es gibt, sind entweder reparaturbedürftig oder restlos ausgebucht. Die meisten sind beides, wie auch in anderen Gebieten der Stadt. Und weil bei manchen Turnhallen nicht sicher ist, ob es sie weiterhin geben wird, könnte nach Ansicht der Vereinsfunktionärin ein Neubau helfen, die Lücken zu schließen. Matschulla findet, dass deshalb jetzt schnell gehandelt werden muss.

Das hat sie auch bei einem Runden Tisch im Sportamt gesagt und bei einem Treffen mit den Beiratskollegen – und demnächst wird sie das auch Stefanie Rohbeck sagen. Matschulla will mit der Planerin des Nordbremer Bauamts im nächsten Monat zusammenkommen. Es ist eine erste Kontaktaufnahme und vielleicht auch das erste Mal, dass Entwürfe von einem Bewegungs- und Gesundheitszentrum zu sehen sein werden. Die Architekten sind zumindest inzwischen beauftragt.

Rehasportler und Kitas sowie Schulen

Wie der Komplex hinterher von außen aussehen soll, ist offen. Was drinnen geplant ist, nicht. Matschulla spricht von einer Bewegungslandschaft für Kinder. Von Sportflächen für Erwachsene. Von Räumen für eine Physiotherapiepraxis. Und davon, dass eine Umfrage vorbereitet wird, welcher Verein, welche Kita, welche Schule, welcher Therapeut interessiert ist, mitzumachen. Sie stellt sich vor, dass nachmittags die Rehasportler und Vereine kommen und vormittags die Kitas und Schulen.

Und weil die feste Mieter werden sollen, setzt Matschulla nicht auf irgendeinen Partner bei dem Projekt. Die Sportbehörde ist bereits interessiert, jetzt soll auch das Bildungsressort davon überzeugt werden, dass der Plan eines Bewegungs- und Gesundheitszentrum ein guter Plan ist. Die Behörde soll zum Partner werden. Und zum Geldgeber. Ohne sie, sagt Matschulla, ist das Vorhaben für ihren Verein allein finanziell nicht zu stemmen. Es geht um einen Millionen-Bau.

Bewegungstraining von klein auf

Um ein Sportzentrum für alle zu schaffen, planen die Farger Turner und Tänzer groß. Das Grundstück, auf dem gebaut werden soll, misst 5000 Quadratmeter. Der Verein hat es sich bei der Wirtschaftsförderung, die das Woll-Kämmerei-Gelände vermarktet, reservieren lassen. Die Fläche liegt zwischen den Straßen Zur Westpier und Marschgehren und ist damit nicht weit von den Altbauten entfernt, die für Erzieherinnen-Klassen hergerichtet werden sollen.

Die Nähe zur neuen Berufsschule will Matschulla bei Gesprächen mit der Bildungsbehörde nutzen. Denn was, fragt sie, könnte besser für die Auszubildenden sein, als zwei Straßen weiter die Möglichkeit für Praxisunterricht bei den Kitagruppen im Gesundheitszentrum zu bekommen? Und was für Kindergartenkinder gesünder, als regelmäßig Sport zu machen? Bewegungstraining von klein auf – Matschulla schließt nicht aus, dass das Modell bremenweit Schule machen könnte.

Vorstellung des Architektenentwurfes

Wann sie mit Vertretern der Behörde verhandeln wird, kann Matschulla momentan noch nicht sagen. Ihre nächsten Gesprächspartner sind erst mal andere: Nach dem Treffen mit der Planerin vom Bauamt will sie den Architektenentwurf fürs Bewegungs- und Gesundheitszentrum im Beirat vorstellen. Und dann auch sagen, welche Vereine, Kitas und Schulen sich als potenzielle Nutzer gemeldet haben. Die Liste soll parallel dem Sport- und dem Bildungsressort vorgelegt werden.

Matschulla geht davon aus, dass sie lang sein wird. Wie ihrem Verein, der Angebote für Mitglieder ausbauen will, aber nicht kann, weil es keine freien Hallenzeiten mehr gibt, geht es auch anderen. Sie weiß das, weil andere Vereinsfunktionäre ihr das berichten. Matschulla hofft, dass das letztlich das ausschlaggebende Argument für die Ressorts sein wird, bei dem Projekt zum Partner zu werden. Ginge es nach ihr, käme es im nächsten Jahr zum Vertragsabschluss – und möglichst auch zum Baustart.

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