Nachdem knapp ein Drittel der Spiele in der Fußball-Bremen-Liga absolviert worden ist, kann die Zwischenbilanz der beiden nordbremischen Vertreter SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV als mittelprächtig eingestuft werden. In der Tabelle belegen sie Rang zwölf und 13 mit einer Differenz von einem Punkt. Und weil der Abstand zu den Kontrahenten vor ihnen minimal ist, könnten dem BSV und der SAV am 12. Spieltag Sprünge ins Tabellen-Mittelfeld gelingen.
Die Ausgangslage für beide nordbremischen Vereine ist zunächst einmal günstig, weil sie Heimrecht besitzen. Die Blumenthaler treffen an diesem Sonnabend ab 13 Uhr auf den KSV Vatan Spor, die Vegesacker haben ab 16 Uhr SFL Bremerhaven zu Gast.
Blumenthaler SV – KSV Vatan Spor: Vor rund einem Monat gehörte der KSV Vatan Spor neben dem Bremer SV und dem Brinkumer SV zum Spitzentrio der Bremen-Liga. Danach aber mussten die Gröpelinger vier Niederlagen in Folge hinnehmen. Ein Grund: Trainer Necati Uluisik konnte nach eigenem Bekunden etliche verletzte Stammspieler nicht adäquat ersetzen. So handelten sich die Gröpelinger zuletzt eine überraschend deutliche 1:4-Heimniederlage gegen den Tabellensechzehnten Habenhauser FV ein.
Doch wenn Uluisik an diesem Sonnabend seine ehemalige Wirkungsstätte am Burgwall aufsucht, will er natürlich versuchen, den Negativtrend zu stoppen. Obwohl die Blumenthaler vor allem nach ihrem 5:2-Auswärtserfolg beim ESC Geestemünde, zumindest statistisch betrachtet, als klare Favoriten ins Spiel gehen, warnt ihr Coach Steffen Dieckermann davor, die Westbremer zu unterschätzen. Die Entwicklung seiner Spieler, von denen viele in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend aufliefen, zu einer rundum stabilen und homogenen Einheit ist denn auch noch längst nicht abgeschlossen. Mit anderen Worten: Rückschläge sind möglich, allerdings kein Weltuntergang.
Dennoch soll die Burgwall-Elf natürlich stets mit dem Ziel antreten, nach 90 Minuten drei weitere Punkte auf der Habenseite notieren zu können. Um das zu erreichen, ist neben der fußballerischen Fähigkeit Willensstärke erforderlich, wie der BSV-Trainer nicht müde wird, seinen Spielern einzutrichtern. Große personelle Probleme hat Steffen Dieckermann momentan nicht, sieht man einmal davon ab, dass sich sein Mittelfeldspieler Eren Kaya in Geestemünde bei der Abwehraktion eines Gegenspielers im ESC-Strafraum einen mehrfachen Bänderriss zugezogen hat. Dieckermann: „Das war zwar keine Absicht, aber eigentlich hätte der Schiedsrichter auf Strafstoß entscheiden müssen.“
Sonnabend, 13 Uhr, Burgwallstadion.
SG Aumund-Vegesack – SFL Bremerhaven: Nach dem 4:2-Heimerfolg gegen den Blumenthaler SV am 8. September haben die vor der Saison hoch gehandelten Seestädter kein Spiel mehr gewonnen, sich aber immerhin in sechs Begegnungen vier Mal unentschieden vom Gegner getrennt. Das riecht nach einem Remis auch im Vegesacker Stadion. Dort tritt das Team auf Wunsch ihres Trainers Delmar da Rocha Nunes erst am späten Sonnabendnachmittag an, wie SAV-Coach Björn Krämer berichtet. Mit der Folge, dass die Begegnung wahrscheinlich auf dem mit Flutlicht ausgestatteten Kunstrasenplatz ausgetragen werden muss.
Nach der unnötigen 2:3-Heimniederlage gegen den OSC Bremerhaven brennen die Nordbremer verständlicherweise darauf, die Punkte nicht erneut in die Seestadt abwandern zu lassen. Voraussetzung sei allerdings, nicht nur vor dem Tor des Gegners konzentrierter aufzutreten, sondern auch in der Defensive wachsamer zu sein, sagt Krämer. Gegen die Olympischen war sein Team auch deshalb leer ausgegangen, weil es mit dem schnellen Umschaltspiel der Gäste Probleme hatte. Ein ums andere Mal sahen die Vegesacker Abwehrspezialisten nur die Hacken ihrer direkten Gegenspieler. Und weil in der zweiten Halbzeit selbst klarste Torchancen nicht verwertet werden konnten, standen am Ende null Punkte zu Buche.
„Das wollen wir natürlich gegen SFL Bremerhaven besser machen“, blickt Krämer voraus. Dass seine Mannschaft dazu in der Lage ist, hat sie nach einem wackeligen Saisonstart inzwischen bewiesen. Und über große personelle Probleme muss ihr Trainer auch nicht klagen. Zwar steht hinter dem Einsatz von Lokman Abdi noch ein Fragezeichen, aber Marcel Burkevics und Yonatan Abrham Temtme dürften ihre Blessuren auskuriert haben.
Wichtige Voraussetzungen für einen Heimerfolg sind nach den Worten von Björn Krämer, nicht wieder früh in Rückstand zu geraten, in der Rückwärtsbewegung schneller zu agieren und überhaupt die Abwehrarbeit zu optimieren. Drei Gegentore wie im Heimspiel gegen den OSC seien nicht zu akzeptieren, lautet sein Marschbefehl an die Mannschaft.
Sonnabend, 16 Uhr, Stadion Vegesack