Ein kleiner Fund soll nach fast vier Jahrzehnten wieder nach Bremen-Nord zurückkehren. Der silberne Kettenanhänger, so groß wie die Spitze eines Daumens, schlummerte jahrelang in einer nordrhein-westfälischen Schublade. Allerdings, erzählt Tanja Zajc, die den Anhänger damals gefunden hatte, sei in ihr immer eine gewisse Unruhe aufgestiegen, wenn sie das Fundstück zwischendurch wieder in den Händen hielt. Bis sie zu dem Schluss kam: "Es soll derjenige zurückbekommen, dem es etwas bedeutet hat."
Als die 47-Jährige dieser Tage zu Besuch im Bremer Norden war, wandte sich die ehemalige Blumenthalerin an die Redaktion DIE NORDDEUTSCHE, um auf diese Weise auf den damaligen Fund aufmerksam zu machen. In der Hoffnung, dass sich jemand meldet, dem der Kettenanhänger abhanden gekommen war.
Und zwar im Spätsommer des Jahres 1985 oder 1987 – so genau weiß Tanja Zajc es nicht mehr – im Freibad Blumenthal. Dort, erinnert sich die Finderin, habe sie beim Tauchen am Boden des Schwimmbeckens etwas Glänzendes entdeckt. Also schwang sich die damals Zehn- oder Zwölfjährige in die Tiefe, um sich das genauer anzusehen. Das Mädchen tauchte mit dem Fund wieder auf und nahm ihn mit nach Hause. Tanja Zajc weiß noch, dass sie damals dachte: "Ach, wie schön." Inzwischen weiß sie, dass auf der Münze ein Schutzheiliger abgebildet ist: der heilige Christophorus. Der Legende nach soll Christophorus das Jesuskind sicher übers Wasser getragen haben. Man könnte von einer Ironie des Schicksals sprechen, dass nun er selbst – in Form seines Abbilds – unter Wasser gegangen war.
Verschwunden in der Schublade
Irgendwann war der Kettenanhänger, der einen Durchmesser von zwei Zentimetern hat, "in einer Schublade verschwunden und vergessen", berichtet seine Finderin. Später landete er in einem Umzugskarton und zog mit ihr aus Bremen-Nord fort, um abermals in einer Schublade aufbewahrt zu werden. Erst nach Jahren, sagt Tanja Zajc, "habe ich ihn wieder in der Hand gehabt". Aber es habe sie "immer wieder beunruhigt", dass der Kettenanhänger womöglich vermisst wird und für einen Menschen eine tiefere Bedeutung gehabt haben könnte. Gerade wegen seiner Prägung. Der Christophorus mit seinem langen Stab in der Hand und dem Jesuskind auf der Schulter ist auf der Münze gut zu erkennen. Pastorin Jennifer Kauther von der Christophorus-Gemeinde in Aumund hat das bestätigt.
Die Finderin hofft nun, dass sich die eigentliche Besitzerin oder der eigentliche Besitzer bei ihr unter der E-Mail-Adresse kettenanhaenger@web.de meldet. "Es wäre schön, wenn der Fund wieder nach Bremen-Nord zurückkommt", sagt Tanja Zajc. Im Übrigen: Zur Sicherheit sollte derjenige die Worte nennen können, die auf der Rückseite der Münze zu lesen sind.