Teams des Deutschen Roten Kreuzes haben in der vergangenen Woche zweimal außer der Reihe gegen Corona geimpft: Vier Tage lang waren sie in Blumenthal, einen Tag in Grohn. Mal wurde ein Gemeindesaal zum Impfzentrum, mal der Auflieger eines Lastwagens. Die Bilanz der sogenannten Schwerpunkt-Kampagne und des Testlaufs fällt unterschiedlich aus.
Lübbo Roewer hat die beiden Statistiken ausgewertet. Der Sprecher des Roten Kreuzes kommt für die Sonderimpfung in Blumenthal auf 825 Menschen, für die vor der Grohner Düne auf 204. Im ersten Fall standen bis zu 2000 Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer bereit, im zweiten ursprünglich 60. Unterm Strich heißt das: Mal wurden nicht mal halb so viele Vakzine injiziert wie erhofft, mal etwa dreieinhalb mehr als anfänglich geordert waren.
Für Roewer ist das ein Beleg dafür, das tatsächlich stimmt, was das Rote Kreuz bisher nur angenommen hat: Nicht die Menschen müssen zu den Impfzentren kommen, sondern die Impfzentren zu den Menschen. Der Sprecher sagt, dass vor den Mietshäusern der Grohner Düne genau das passiert ist, was man erwartet hat – wenn auch nicht in diesem Ausmaß: Die Motivation, sich impfen zu lassen, kommt mit dem mobilen Angebot.
Darum will das Rote Kreuz mit seinen beiden Speziallastern nach dem Ersteinsatz in Grohn fünftig auch in anderen Quartieren vorfahren. Momentan stehen die rollenden Impfzentren – der eine ist eine Firmenspende, der andere ein Eigenbau der Helfer – vor der Waterfront im Bremer Westen. Laut Roewer wird derzeit überlegt, gleich in der nächsten Woche weitere Einkaufszentren und Geschäftsstraßen anzusteuern.
Und auch anderes: Zum Beispiel eine Kooperation mit Hausarztpraxen, die mit dem Impfen nicht nachkommen. Oder eine Art Bremer Amtshilfe in Niedersachsen. Roewer zufolge wollen inzwischen nicht nur immer mehr Stadtteile, dass die Impftrucks zu ihnen kommen, sondern steigt auch die Zahl der Anfragen aus den Umlandgemeinden. Der Rot-Kreuz-Sprecher kündigt für die kommenden Tagen weitere Gespräche über den Einsatz der Lastwagen an.
Anfang August sind sie für einen Tag allerdings schon jetzt fest verplant. Dann sind im Wohnviertel Grohner Düne die Zweitimpfungen geplant.