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Wätjens Park Vier Vasen für den Gedächtnistempel

Der Förderverein Wätjens Park will die Vasen, die früher den Gedächtnistempel im Park zierten, rekonstruieren lassen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt das Vorhaben mit 10 000 Euro.
10.04.2019, 17:10 Uhr
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Vier Vasen für den Gedächtnistempel
Von Julia Ladebeck

Vier Vasen haben in früheren Zeiten den Gedächtnistempel in Wätjens Park geschmückt. Vermutlich in den 1960er-Jahren ist bei einem Gartenfest eine davon heruntergefallen, sodass aus Sicherheitsgründen alle entfernt wurden. Nun wurde eine der Vasen, die in einem Privatgarten zwischenzeitlich als Sonnenuhr gedient hat, wiedergefunden und dem Förderverein Wätjens Park übergeben. Der Verein will diese nun wieder anbringen und um drei Repliken ergänzen lassen. Rund 30 600 Euro kostet das Vorhaben nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Rainer Frankenberg. Unterstützung kam jetzt unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

Marion Schoene, Ortskuratorin Bremen der DSD, hat am Mittwoch einen symbolischen Fördervertrag über 10 000 Euro für die Restaurierung des Vasenschmucks an Rainer Frankenberg übergeben. Der Vertrag wurde nach Angaben der Stiftung durch die Rentenlotterie Glücksspirale ermöglicht. Der rund 35 Hektar umfassende Landschaftspark gehört zu den 18 Denkmalen, die die private DSD durch Spenden und durch Mittel der Glücksspirale im Bundesland Bremen fördert.

Auch die VGH-Stiftung Hannover und die Stadt Bremen beteiligen sich laut Frankenberg an den Kosten für das Vorhaben des Fördervereins. Nach seinen Angaben wird Steinbildhauer Michael Paesler die Repliken erstellen. Er hatte bereits im Jahr 2001 den Gedächtnistempel, der 1888 in Erinnerung an die Parkgründer errichtet wurde, restauriert und 2009 um die Replik der Büste von Christian Heinrich Wätjen ergänzt. Nachdem die Büste durch Vandalismus zerstört worden war, übernahm Paesler auch die Restaurierungsarbeiten. „Wir möchten die Vasen noch in diesem Jahr wieder aufstellen“, kündigte der Vereinsvorsitzende an.

Der Kaufmann, Reeder und Senator Diedrich Heinrich Wätjen (1785-1858) ließ sich 1830 einen standesgemäßen Landsitz errichten. Den umgebenden Landschaftspark plante der Gartenarchitekt Isaak Albert Hermann Altmann, der auch die Bremer Wallanlagen gestaltete. Wätjens Sohn Christian Heinrich (1813-1887) ließ sich eine neugotische Villa im englischen Stil – heute als Wätjens Schloss bekannt – bauen und erkor sich den Landschaftspark zum Steckenpferd. Für die Parkgestaltung verwendete Christian Wätjen viele ungewöhnliche Gehölze, die er sich zum Teil aus Übersee besorgen ließ.

Die Wiederherstellung und Erhaltung der alten Parklandschaft sowie ihrer Wege und Bauwerke hat sich der Förderverein Wätjens Park zur Aufgabe gemacht, der 2005 gegründet wurde. Ziel ist, den Park möglichst authentisch wiederherzustellen und so als gartenhistorisches Denkmal zu bewahren. Zusammen mit der Stadt, dem Denkmalpfleger und dem Umweltbetrieb, der sich um die Parkpflege kümmert, hat der Verein schon viel erreicht. So steht das gusseiserne Haupttor wieder an seinem angestammten Platz neben dem Pförtnerhaus. Der Parkbrunnen ist zurückgekehrt und im Roselius-Garten, den der Gartenarchitekt Christian Heinrich Roselius 1917 anlegte, stehen ­heute wieder Rosen.

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