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Vorfall in Blumenthal Massenschlägerei mit Folgen

Erst gab es einen Großeinsatz der Polizei, dann einen SEK-Einsatz: Wegen der Massenschlägerei am Sonnabend in Blumenthal sind am Sonntag weitere Beamte in Vegesack ausgerückt.
16.04.2024, 16:59 Uhr
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Massenschlägerei mit Folgen
Von Christian Weth

Die Massenschlägerei, bei der am Samstagabend im Bereich des Blumenthaler Zentrums rund 30 Personen aneinandergeraten sind, hat zu einem weiteren Einsatz der Polizei geführt: Am Sonntagvormittag rückte ein Spezialeinsatzkommando in Vegesack an. Mehrere Beamte und Fahrzeuge riegelten dabei einen Abschnitt des Aumunder Heerweges ab. Warum sie vor Ort war, sagt die Polizei nicht – sondern nur, dass der zweite Einsatz in Zusammenhang mit dem ersten in Blumenthal steht. Weil die Ermittlungen noch andauern, können ihr zufolge momentan keine weiteren Angaben dazu gemacht werden. Einige Personen, die an der Massenschlägerei beteiligt waren, werden kriminellen Clans zugeordnet.

Es gibt Anwohner, die finden, dass es längere Zeit ruhig im Bereich des alten Blumenthaler Ortskerns geblieben war. Auch Beamte meinen das. Laut Polizeisprecherin Franka Haedke hat es eine Auseinandersetzung dieser Art in letzter Zeit nicht gegeben. Das war mal anders. Es gab Jahre, in denen immer wieder Einsatzkräfte verständigt wurden, weil mehrere Personen auf offener Straße in Konflikt geraten waren. Die George-Albrecht-Straße nahe des Zentrums, sagen Polizisten, gilt als ein Bereich des Stadtteilzentrums, in dem Beamte schon lange nicht mehr mit einem einzigen Streifenwagen vorfahren. Mehrfach ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass sie es mit einer steigenden Zahl an Personen während eines Einsatzes zu tun bekamen.

Im Internet ist ein Videomitschnitt von einer Handykamera zu sehen, der zeigt, welche Szenen sich am Samstagabend in Blumenthal abgespielt haben: Im Kreuzungsbereich zwischen Mühlen- und Küferstraße schlagen und treten sich mehrere Personen. Die Gruppen, nach Angaben der Polizei sind es zwei, rennen in unterschiedliche Richtungen auseinander. Ein Mann bleibt reglos an einer Hauswand liegen. Andere beugen sich über ihn, werden aber davon abgehalten, ihm aufzuhelfen. Dann rast ein Auto auf die Kreuzung, wendet mit quitschenden Reifen und fährt erst auf der Straße, dann auf dem Gehweg weiter, sodass Personen zur Seite springen müssen. Mehrere Männer stehen und knien schließlich bei der Person am Boden. Dann endet die Filmsequenz.

Die Polizei wird später mitteilen, dass sie bei den Beteiligten sowohl Messer als auch eine Axt und Reizgas gefunden hat. Dass drei Männer verletzt wurden – einer von ihnen so schwer, dass er in einer Klinik behandelt werden musste. Und dass auch ihr Videomaterial vorliegt, das noch ausgewertet wird. Was der Auslöser für die Auseinandersetzung war, ist unklar. Laut Polizeisprecherin Haedke gestaltete sich die Arbeit der Beamten vor Ort als schwierig. Wie viele da waren, behält der Präsidialstab für sich. Von einem Großaufgebot wird gesprochen. Und davon, dass Personalien erfasst, Wohnungen durchsucht und Einsatzkräfte die Nacht hindurch präsent waren. In Gewahrsam kam niemand. Es laufen Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruch.

Haedke erklärt, was bereits in einem Bericht zuvor gestanden hat: Dass Bremen eine Null-Toleranz-Strategie bei der Clankriminalität verfolgt und konsequent umsetzt. Darum waren ihr zufolge am Sonnabend auch auf Anhieb so viele Einsatzkräfte ausgerückt, dass die Lage in Blumenthal schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Was die Polizei unternimmt, damit die Situation nicht wieder eskaliert, sagt sie nur so ungefähr. Haedke spricht von Maßnahmen, die geprüft und lageangepasst initiiert werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass Beamte mehr Streifefahren im Stadtteilzentrum und den angrenzenden Quartieren. Zuletzt hatten Anwohner das vor drei Jahren gefordert, als es immer wieder Klagen über Lärm, Müll und zugeparkte Fußwege gab.

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