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Weg an der Blumenthaler Aue Maroder Holzsteg verhindert seit drei Jahren Verbindung zweier Straßen

Nicht nur ein schöner Ort für einen Spaziergang, sondern auch eine sichere Verbindung zwischen zwei Straßen, sagen Anwohner. Allerdings ist der Wanderweg an der Blumenthaler Aue seit drei Jahren gesperrt.
01.08.2022, 17:03 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Idyllisch könnte er sein, der Wanderweg an der Blumenthaler Aue, der die Straßen Bockhorner Weg und Am Steending verbindet. Detlev Hansing kommt ins Schwärmen, wenn er an die Touren denkt, die er hier mal unternommen hatte – parallel zum Golfplatz, rechts und links Bäume, durch deren Blätterdach die Sonne blitzt. Vogelzwitschern und erholsame Ruhe. Ein schöner Ort in Blumenthal, findet der 67-Jährige. "Schön ist es hier ja nicht mehr überall", fügt er hinzu. Wenn er daran denke, welch begehrte Einkaufsstraße die Mühlenstraße mal gewesen sei. Aber darum soll es nicht gehen.

Detlev Hansing treibt der Wanderweg um. Den ist der Blumenthaler schon lange nicht mehr gegangen. Eine Absperrung am Anfang des Weges hindert Spaziergänger daran. "Seit drei Jahren ist der Weg gesperrt", berichtet auch Martin Hecker, der nicht weit entfernt wohnt. Tatsächlich – davon zeugen ein heruntergetretener Zaun und ein Trampelpfad neben der Absperrung – nutzen Spaziergänger den Weg trotzdem. Obwohl es verboten ist. Ganz ungefährlich ist das nicht. Es gibt ein Gutachten, wonach die Verkehrssicherheit des Weges nicht gegeben ist, sagt Blumenthals Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich. "Seit April 2019 ist der Weg gesperrt." In seinem Verlauf stoße man bald auf einen Holzsteg, der über den feuchten Untergrund führt und der marode ist. Wer den Steg betritt, könnte durch das Holz brechen.

Wanderweg als sichere Verbindung

"Wir möchten, dass der Weg wieder hergestellt wird", sagen Detlev Hansing und Martin Hecker. "Es ist Bürgerwunsch, dass es hier wieder diesen Weg gibt." Die beiden Männer nennen ein paar Gründe, weshalb das erforderlich sei. Einer hat auch mit Sicherheit zu tun. Die sei nämlich an den Straßen Bockhorner Weg und Am Steending eingeschränkt. "Es gibt dort keinen Fuß- und Radweg", beschreiben sie den Verlauf der Straßen. Kinder, ältere Menschen oder Kohltour-Gruppen mit dem Ziel Golfplatz-Gastronomie seien neben den Autos auf der Straße unterwegs. "Der Wanderweg wäre eine viel sicherere Verbindung", plädieren die beiden Blumenthaler dafür, die Sperre aufzuheben. Dafür müsste allerdings der Steg wieder nutzbar gemacht werden. Und diese Aussicht, macht der Blumenthaler Ortsamtsleiter wenig Hoffnung, "ist im Moment nicht gegeben".

Oliver Fröhlich erinnert sich an ein Hin und Her in Sachen Zuständigkeit und dass das Thema auch im Beirat zur Sprache kam. "Anfangs war nicht geklärt, wer für den Weg zuständig ist." Als schließlich feststand, dass Bremen zuständig ist "war der Haushalt schon beschlossen und für eine Sanierung des Stegs kein Geld vorhanden". Der letzte Stand von August vergangenen Jahres lautet: Die Kosten für eine Erneuerung des Stegs wären so hoch, dass sie nicht aus dem laufenden bremischen Haushalt bestritten werden könnten. Blumenthal sei überdies nicht der einzige Ort in Bremen-Nord mit einem solchen Problem, blickt der Ortsamtsleiter nach Grambke, wo eine Holzbrücke über den Grambker See wegen Einsturzgefahr gesperrt ist. Auch dort sei eine Lösung nicht in Sicht.

Alternative zu Holzbohlen

Martin Hecker plädiert dafür, statt Holzbohlen, die wegen der Feuchtigkeit ohnehin anfällig seien, einen "Weg aus grobem Schotter" zu errichten, in den man zum Entwässern in Abständen Rohre einziehen könne. Und Detlev Hansing gibt zu bedenken, dass dem Weg bei der Planung vor zwanzig Jahren immerhin so viel Bedeutung eingeräumt wurde, dass sogar eine Verlängerung bis zum Blumenthaler Freibad geplant war, die es allerdings bis heute nicht gibt. Den Wanderweg wieder "legal nutzbar" zu machen, sei nicht nur wegen der Sicherheit und der erholsamen Natur, die ihn umgibt, sinnvoll, meint der Blumenthaler. "Der Wanderweg wäre dann auch ein Ort, an dem man sich generationenübergreifend begegnen kann." Dass daraus im kommenden Jahr etwas werden könnte, ist auf Nachfrage beim Umweltbetrieb Bremen zu erfahren. "Es sollen im Umweltressort für nächstes Jahr Investitionsmittel angemeldet werden", sagt Pressesprecherin Kerstin Doty. Anstelle des maroden Stegs soll ein Weg gebaut werden. "Es gibt einen Ersatzweg ohne den Neubau eines Ersatzstegs."

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